Winterthur könnte bis 2040 um 20'000 Einwohnerinnen und Einwohner wachsen. Wie sie dieses Wachstum planerisch und baulich bewältigt soll, lässt die Stadt bis 2019 in einer Testplanung von zwei interdisziplinären Teams untersuchen. Zur Seite steht ein Begleitgremium, in dem auch das Forum Architektur Einsitz hat. Doch das Forum will, dass auch die Bevölkerung selbst ihrer Stadt den Puls fühlt. Darum führt es im ersten Halbjahr 2018 vier Mal eine Stadtwerkstatt durch zu Themen wie Freiräume oder Verkehr. Jede Werkstatt besteht aus einem Abend mit Fachreferaten und einem Werkstatt-Tag. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkunden das Thema auf Spaziergängen durch die Stadt, sammeln ihre Eindrücke und ziehen Schlüsse für die Stadtentwicklung. Rund 60 Interessierte debattierten an der zweiten Stadtwerkstatt Mitte März über Freiräume. Neben Planerinnen, Architekten und Fachleuten der Stadt waren auch Gemeinderätinnen und Interessierte aus der Bevölkerung dabei. Die morgendlichen Spaziergänge boten Zeit, sich auszutauschen, und zeigten jeder Gruppe einen unterschiedlichen Querschnitt durch heutige Freiräume. Anschliessend sammelte jedes Team seine Beobachtungen. Es wurde debattiert, geschnipselt, geklebt, geschrieben und sogar Modelle gebaut. Nach Suppe und Brot präsentierte jede Gruppe ihre Eindrücke und Forderungen dem Plenum. Die muntere Stimmung zeigte: Informelle Stadtplanung macht nicht nur Spass, sondern bringt auch Ergebnisse und ermöglicht es Laien mitzureden. Als Erfolg kann das Forum Architektur werten, dass die zweite Stadtwerkstatt mehr Leute anzog als die erste. Bei partizipativen Verfahren ist es meistens umgekehrt: Nach anfänglicher Euphorie schwindet das Interesse. Doch in Winterthur kommen beim nächsten Mal vielleicht noch mehr. Die wichtigsten Erkenntnisse: Winterthur verfügt über eine Vielzahl hochwertiger Freiräume, die es zu bewahren gilt. Handk...