St.Gallens Stadtplanung im Umbruch

Die Zusammenarbeit zwischen Hochbau und Stadtplanung, aber auch mit dem Tiefbau lief in der Stadt St.Gallen schon länger nicht rund. Jetzt verlässt die leitende Stadtplanerin, Helen Bisang, nach fünf Jahren St.Gallen. Wie freiwillig der Abgang ist, lässt die Mitteilung der zuständigen Direktion Bau und Planung offen.

Das Communique war auffallend kurz und hatte den Zusatz: «Weitere Auskünfte werden nicht erteilt.» Jetzt wird spekuliert: War es ein Konflikt in der Bauverwaltung? Lag es an fachlichen oder persönlichen Differenzen?
Gerüchte machen die Runde – auch über die Zukunft der Stadtplanung. Der Stadtpräsident wolle das Amt in «seine» Direktion Finanzen eingliedern und mit der Stadtortförderung koppeln. Planungsämter haben es landauf, landab schwer. Sie versuchen zügellose Investoren zu zähmen – und kommen deshalb unter Druck.
Die letzte Reorganisation in der St.Galler Bauverwaltung fand 1997 statt, als Franz Eberhard als Stadtbaumeister nach Zürich berufen wurde. Er hatte in St.Gallen noch Hochbau und Planung aus einer Hand geleitet. Nach Eberhards Abgang trennte die Stadtregierung die Ämter und schwächte damit die Planung – der Baulobby war es recht. Ob die Leitung des Stadtplanungsamtes nun neu besetzt wird oder der rein bürgerlich zusammengesetzte Stadtrat den Investoren die Türen noch weiter öffnen will, hängt nicht zuletzt von den politischen Reaktionen ab.

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