Handlungsräume im Grossraum Zürich

Richtplan Kanton Zürich: Avantgarde

Der Zürcher Richtplan, wie er zurzeit geplant ist, verdient das Prädikat «State of the Art». Kantonsplaner Wilhelm Natrup und sein Team setzen im Zürcher Richtplan, dessen Gesamtüberprüfung Natrup und Baudirektor Markus Kägi heute den Medien vorstellten, die Leitsätze der heutigen Raumplanung um.

Der Zürcher Richtplan, wie er zurzeit geplant ist, verdient das Prädikat «State of the Art» und setzt als einer der ersten Richtpläne der dritten Generation Massstäbe. Kantonsplaner Wilhelm Natrup und sein Team setzen mit dem neuen Richtplan, dessen Gesamtüberprüfung Natrup und Baudirektor Markus Kägi heute den Medien vorstellten, die Leitsätze der heutigen Raumplanung um: Siedlungsentwicklung nach innen und an den Haltepunkten des öffentlichen Verkehrs, keine Ausdehnung des Siedlungsgebiets, sondern Verdichtungsreserven in den Agglomerationen aktivieren, der Landschaft ihren hohen Stellenwert zugestehen und zusammenhängende naturnahe Räume sichern, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit stärken vor allem auf der Ebene der Regionen. Beeindruckend am Zürcher Richtplan ist vor allem die raumplanerische Knochenarbeit zum Bereich Siedlungsgebiet: In jeder der 171 Zürcher Gemeinden überprüfte das ARE (kantonales Amt für Raumentwicklung) die geplanten Baugebiete und wo diese peripher und aufwändig zu erschliessen waren, wurden sie gestrichen und dafür Ersatz an zentralen Lagen gefunden, wo immer möglich direkt an den Bahnhöfen. Das ist Knochenarbeit gegen die Zersiedelung. Und damit kann es gelingen, die bis 2030 erwarteten 1,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner unterzubringen, ohne dass das Siedlungsgebiet wächst - es ist im neuen Richtplan gegenüber dem letzten von 1995 sogar leicht geschrumpft.
Bis am 15. April liegt der Richtplan nun öffentlich auf und wartet auf Einwendungen, 2012 folgt die Debatte im Kantonsrat. Stark, wie der Entwurf ist, wird er dabei sicher da und dort Knitter bekommen, aber nicht zermalmt werden.

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Kommentare

JÄGGI 25.01.2011 23:24
Es ist ja schön, die Zersiedelung zu stoppen. Aber es steht kein Wort zum Ortsbildanspruch wo gebaut und verändert werden darf. Sollte das wirklich fehlen, ist dies ein grober Mangel!
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