Standort des neuen Kongresszentrums Zürich: Die Kaserne. Fotos: Roland zh (wikimedia.org)

Reisst die Kaserne ab!

Wohin mit dem Kongresszentrum, das Zürich angeblich so dringend braucht? Ein Kommentar des Stadtwanderers Benedikt Loderer.

Niemand ist begeistert. An der Geroldstrasse, wo die Stadt hinwill, sagen die Tourismusleute bäh! Die wollen auf den Parkplatz Sihlquai, wo die Stadt einwendet: geht nicht, wegen Stadttunnel und sowieso zu klein. Wohin also mit dem Kongresszentrum, das Zürich angeblich so dringend braucht? Es gibt einen Standort: das Kasernenareal. Ist gross genug und zentraler geht nicht. Immer schon hat Hochparterre verlangt, dass auf dieses Areal von nationaler Bedeutung eine Nutzung von nationaler Ausstrahlung hingehört. Ein über alle Lande strahlende Kongresszentrum ist so eine. Das Grundstück ist zu wertvoll, dass man es den Begehrlichkeiten des Quartiers und den Launen der Lokalpolitik überlassen darf. Diese Leute wollen Beute machen für ihre Klientel, dass das Areal von gesamtschweizerischer Bedeutung ist, ist ihnen herzlich wurst. Die Kaserne reissen wir ab und stellen an ihre Stelle das Kongresszentrum in Fünfsternarchitektur. Resultat eines offenen Wettbewerbs, diesmal ohne Teilnahmeberechtigung mit Zweiklassenschranken. Die Sanierung der maroden Kaserne kostet mindestens 100 Millionen, davon spart man mit dem Abbruch 98. Die steckt man in den Neubau. Denkmalschutz? Das Kongresshaus von  Haefeli Moser Steiger, ein echtes Baudenkmal und erst noch einmalig, den wollte Zürichs Stadtrat mutwillig opfern. Die Kaserne abzureissen, dafür hat er nicht den Mut, obwohl es sich um einen Allerweltsbau handelt, wovon in der Schweiz noch mehrere arbeitslos herumstehen. Auch dem Kanton Zürich wäre geholfen. Zwar ist er Eigentümer, weiss aber seit 40 Jahren nicht, was machen mit dem Klotz. Die Wiese selbstverständlich bleibt, das Zeughausgeviert ebenso. Für die Gränni aus dem Kreis 4 ist die Spielwiese parat.  ...
Reisst die Kaserne ab!

Wohin mit dem Kongresszentrum, das Zürich angeblich so dringend braucht? Ein Kommentar des Stadtwanderers Benedikt Loderer.

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