Offener Brief zum Papierwerd-Areal
Der BSA Zürich nimmt in einem offenen Brief Stellung zum Papierwerd-Areal: Aus städtebaulicher Sicht müsse an dieser Stelle ein architektonisches Volumen stehen.
In einem offenen Brief wendet sich der BSA Zürich in Sachen Papierwerd-Areal an die Stadträte André Odermatt (Hochbaudepartement) und Filippo Leutenegger (Tiefbau- und Entsorgungsdepartement). Zwar begrüsst der Vorstand – mit Axel Fickert, Marcel Meili und Christian Summe als Arbeitsgruppe – die Idee, das Papierwerd-Areal aufzuwerten und einen öffentlich zugänglichen Stadtraum zu schaffen. Doch der BSA Zürich «zieht in Zweifel», dass dies nur mit dem Abbruch des Globus-Provisoriums zu erreichen sei. Im Gegenteil: «Ein architektonisches Volumen auf dem Papierwerd-Areal stellt aus städtebaulicher Sicht sowohl für den Bahnhofplatz wie für den Flussraum einen Gewinn dar», wie es im offenen Brief heisst. In einer Machbarkeitsstudie müsse die Fragestellung deshalb offen formuliert sein.
Der BSA Zürich konstatiert, dass das von Architekt Karl Egender gestaltete Provisorium «mit einem einzigen Zugang, verklebten Fenstern und weitgehend geschlossenem Erdgeschoss» für die Passanten «unzugänglich und unattraktiv» sei. Diesen einfach zu behebenden Mängeln stünden jedoch die grossen Qualitäten gegenüber: «Das Gebäude ist stadträumlich bedeutungsvoll, weil es den Bahnhofquai fasst, die Sonderstellung des Hauptbahnhofs im Stadtkörper lesbar macht und diesen dadurch monumental erscheinen lässt», schreibt der BSA und bringt es auf den Punkt: «Das Globus-Provisorium ist zusammen mit Rathaus, Wasserkirche und Helmhaus der letzte Zeuge historischer Bauten im Flussbett, wie sie für Zürich prägend waren und sind. … Diese direkt ans Wasser gestellte Architektur ohne Not aufzugeben wird eine deutliche Schwächung des Flussraums zur Folge haben».
Lesen Sie hier den offenen Brief des BSA Zürich zum Papierwerd-Areal.
Weitere kritische Berichte
In den letzten Wochen sind zu dem Thema weitere kritische Berichte erschienen:
– Auf hochparterre.ch ein Kommentar von Werner Huber (für Abonnenten)
– In der Neuen Zürcher Zeitung ein Kommentar von Adi Kälin
– Im Tages-Anzeiger ein Interview mit Miroslav Sik
– Auf hochparterre.ch ist zudem die Geschichte des Areals nachzulesen.