Agenda Raum Schweiz 2040: Raumplanung soll ökologische Grenzen achten und sich weniger um Bevölkerungsszenarien kümmern.

Ökologische Grenzen statt Bevölkerungs­szenarien

Agenda Raum Schweiz 2040 – damit diskutiert Hochparterre ein neues Raumkonzept. Heute: Raumplanung soll ökologische Grenzen achten und sich weniger um Bevölkerungsszenarien kümmern.

Die Schweiz im Jahre 2050: aktuell dominiert das Bild der 10-Millionen-Schweiz. Doch dabei bleiben ökologische Grenzen und die damit verbundenen politischen Zielkonflikte ausgeklammert. Nun aber der Reihe nach. Seit 1984 erstellt das Bundesamt für Statistik alle 5 Jahre Szenarien zur Bevölkerungsentwicklung der Schweiz. Ergab das mittlere Szenario von 2010 vergleichsweise moderate Wachstumszahlen – demnach sollte die Bevölkerung bis 2055 auf 8.9 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner anwachsen –, so gab es 2015 einen Sprung: demnach könnten 2045 10,2 Mio. Menschen in der Schweiz leben. Das mittlere Szenario von 2020 rechnet für 2050 mit 10.4 Mio. EinwohnerInnen. Also ist seit 2015 die 10-Millionen-Schweiz in aller Munde; sie ist formeller und informeller Orientierungspunkt für Planung und Politik. Die Grundlagen für diese Zahlen sind erstaunlich dünn angesichts ihres politischen Gewichts: Die Szenarien werden auf Basis von Hypothesen über die zukünftige Entwicklung der Fruchtbarkeit, der Sterblichkeit, der Ein- und Auswanderung, der Binnenwanderung und des Erwerbs des Schweizer Bürgerrechts errechnet; die errechneten Zahlen beziehen sich auf Geburten, Todesfälle, Zu- und Abwanderungen sowie Einbürgerungen (BfS 2018). Die Zahlen werden hochgerechnet, was den Sprung von 2015 erklärt: 2015 machten sich die erhöhten Einwanderungszahlen durch die Einführung der Freizügigkeit 2002 bemerkbar. Und schon gibt es die 10-Mio-Schweiz Zwar schreibt das Bundesamt für Statistik, es handle sich um Szenarien bzw. «plausible Entwicklungen», nicht aber um Prognosen. Doch wirken die Bevölkerungsszenarien durchaus als Prognosen: auf ihnen basieren die Zahlen zur ständigen Wohnbevölkerung und Erwerbsbevölkerung, sie fliessen in die Szenarien zur BIP-Entwicklung 2050, in die Langfristperspektiven der öffentlichen Finanzen, in die Energieperspektiven 2050, in die Verkehrsperspektiven ...
Ökologische Grenzen statt Bevölkerungs­szenarien

Agenda Raum Schweiz 2040 – damit diskutiert Hochparterre ein neues Raumkonzept. Heute: Raumplanung soll ökologische Grenzen achten und sich weniger um Bevölkerungsszenarien kümmern.

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