Hochparterres Städtebaustammtisch im Kornhausforum Bern.

Lohnt sich ‹Inzwischen Wohnen›?

Temporäres Wohnen macht ökonomisch keinen Sinn, war sich der Städtebaustammtisch in Bern einig. Trotzdem ist ‹Inzwischen Wohnen› eine Chance für die Stadt.

«Keine Planung läuft wie geplant», startete Rahel Marti, Hochparterres stellvertretende Chefredaktorin, den Anlass mit Blick auf die grossen Baustellen der Berner Stadtentwicklung. Macht es also für den angespannten Wohnungsmarkt Sinn, auf diesen Arealen Menschen temporär wohnen zu lassen, während sich die Planung hinzieht? Klar, erklärte Bence Komlósi vom Verein ‹Architecture for refugees›. Zwischennutzungen könnten die räumliche, soziopolitische, finanzielle und kulturelle Segregation von geflüchteten Menschen vermindern. Auch Kathrin Merz, bei Bauart Architekten für die Plattform Modulart.ch zuständig, erläuterte, welche Vorteile eine Zwischennutzung bringt: sie bereichert den Standort, sorgt für Durchmischung und bringt dem Grundeigentümer Einkünfte.Also ein klares Ja auf die am gestrigen Städtebaustammtisch gestellte Frage, ob befristete Wohnbauten während langer Planungen eine Chance für Bern seien. Warum wird es dann nicht gemacht, zum Beispiel auf dem Gaswerkareal? «Dort hätten in den letzten acht Jahren fünfzig Familien ein Zuhause finden können», rechnete Daniel Blumer von den Wohnbaugenossenschaften Region Bern vor. Weil dieser Standort gerade von seinen Altlasten saniert werde, gab der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried die Antwort. Weil temporäres Bauen nicht billiger sei, als permanentes, erläuterte Barbara Buser vom Baubüro ‹in situ›: «Temporär ist der Standort, nicht die Bauweise.» Die von ‹in situ› verwendeten Holzmodule hielten 40 Jahre lang. «Temporäres Wohnen macht ökonomisch keinen Sinn», doppelte Markus Mettler, CEO von Halter, aus Investorenperspektive nach. Dass Problem sei, dass ein riesiges Bedürfnis nach günstigem, innerstädtischem Wohnraum bestehe, aber sowohl die Bevölkerung wie auch die Politiker des Verdichtens müde seien. Temporäre Projekte dienten dazu, das dichte Überbauen der Areale hinauszu...
Lohnt sich ‹Inzwischen Wohnen›?

Temporäres Wohnen macht ökonomisch keinen Sinn, war sich der Städtebaustammtisch in Bern einig. Trotzdem ist ‹Inzwischen Wohnen› eine Chance für die Stadt.

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