Die Arkaden an der Promenade in Davos waren vor hundert Jahren der Reunionsplatz der Kurgäste, auf beiden Seiten behütet von je einem Arkadengang mit Läden, verziert mit Porzellanfiguren an der Fassade im Rhythmus der Pfeiler. Richtung Landwassertal war der Platz offen – ein Balkon für den Bergblick. Später waren die Arkaden 30 Jahre lang ein öder Parkplatz. Nach langem Hin und Her schnürte der Landammann Tarzisius Caviezel mit der Gemeindearchitektin Cornelia Deragisch ein Paket: Der Parkplatz wird aufgehoben, für die Autos gibt es eine Garage unten drin, eine Turnhalle und ein Haus der Kantonalbank mit Kino kommen dazu – und die Davoser Bevölkerung stimmte dem komplizierten Vorhaben zu. ###Media_2### Kaum hatten die Architekten Ivo Barão und Peter Hutter erfahren, dass sie den Wettbewerb für den Platz gewonnen hätten, kam die Nachricht, dass das gewünschte Kino sich im werdenden Haus der Bank nicht einrichten lasse. Aus dem Auftrag für einen Stadtplatz wurde einer für einen Platz mit Kino. Die Architekten stellten dafür einen Riegel zwischen die zwei Arkaden und schlossen so den zum Tal hin offenen Arkadenplatz von Pfleghard & Haefeli aus dem Jahr 1911. Der Heimatschutz knurrte, weil die Arkaden grundlegend verändert wurden. Davos hörte ihm nicht zu. Es ist erstaunlich, wie schnell Auge und Gemüt sich gewöhnen: Der heute dreiseitig geschlossene Raum ist völlig anders, den originellen alten kennen nur noch das Hörensagen und die Postkartenbilder. ###Media_3### Dann der nächste Schwenker: Aus dem Kino wurde im Hin und Her zwischen Regierung und künftigen Benutzerinnen ein kleines Mehrspartenhaus für Kultur und Kunst. Man merkt ihm die abenteuerlich rollende Planung an – es hat einen eigenen Charme mit dem Foyer für Ausstellungen und Bar, mit der virtuos in einem Zwischenraum versorgten Künstlergarderobe und dem Saal mit 140 Plätzen, der vorab in...