Wir man einst an der Nord- und Westwand des 118 Meter hohen Getreidespeichers mitten in der Stadt Zürich klettern können? Fotos: zuerinordwand.ch

Klettern statt Kletterpflanzen?

Der Swissmill-Tower in Zürich ist ein Politikum. Warum nicht Kletterrouten an die Fassaden schrauben statt begrünen? Am Donnerstag diskutiert ein Podium im Architekturforum.


Der Swissmill-Tower an der Zürcher Limmat ist ein Politikum. 2016 durfte die Müllerei von Coop ihren Getreidespeicher deutlich aufstocken. Mit 118 Metern ist der fensterlose und photovoltaikbehangene Betonmonolith nur wenige Pietätsmeter kleiner als der PrimeTower, der Stolz der Zürcher Gerne-Grossstadt-Seele. Die Meinungen gingen darum weit auseinander: Endlich Industrie! Endlich etwas Undesigntes! Ein Betonmonster! Sofort aufhübschen! Hochparterre liess einen Psychoanalytiker den vehement geführten Diskurs sezieren.

Doch zur Sache: Nebst linksgrün-lieblichkeits-liebenden Ideen – den Turm begrünen oder von Kinderhand anmalen lassen – trat letzten Herbst die ‹IG Zürinordwand› an die Öffentlichkeit. Mit einer simplen Idee: Wieso nicht künstliche Kletterrouten an die Nord- und Westfassaden schrauben? Es wären die weltweit höchsten innerstädtischen Routen. Was würde das für die Stadt Zürich heissen? Sind solche Nutzungserweiterungen architektonisch und städtebaulich vertretbar? Wie wirkt sich sowas auf die Nachbarschaft aus?

Um diese Fragen zu klären, hat die IG kommenden Donnerstag Abend eine Podiumsdiskussion organisiert. Ausgehend von der Idee für den Swissmill-Tower diskutieren Vertreterinnen von Stadt und Quartier, ein Urbanist und ein Kletterhallenbetreiber die kühne Idee – und die allgemeine Frage: Soll der Klettersport in der Stadt einen Platz bekommen?

‹Zürinordwand – Urbanisierung des Klettersports›

– Zeit: Donnerstag, 1. Februar 2018, Türöffnung 18 Uhr, Veranstaltung 19 Uhr

– Ort: Architekturforum Zürich, Brauerstrasse 16, Zürich

– Podiumsteilnehmer: Anna Schindler (Direktorin Stadtentwicklung Zürich), Stefan Kurath (Architekt und Urbanist, Institutsleiter ZHAW), Simon Riediker (Betreiber Kletterhalle 6a plus, Winterthur) und Benjamin Leimgruber (Quartierverein Wipkingen, Verkehr und Städtebau)

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