IBA meets IBA

Am Tag nach dem IBA-Forum, an dem knapp 500 Verantwortliche, Projektträger und Besucher teilnahmen, fand der Austausch zwischen IBA-Machern statt. Benedikt Loderer war dabei.

Bisher war «das Format IBA» eine deutsche Erfindung und Angelegenheit gewesen. Das Internationale an den Bauausstellungen auf deutschem Boden wurde auf dem internationalen Markt der Berühmtheiten eingekauft. Mit der «IBA Basel 2020» allerdings wird es nun trinational, ein Wort, das im Dreiländereck zum Morgen-, Mittags- und Abendgebet gehört. Die «IBA Basel» ist die erste «richtige» Internationale. Wie das gehen soll und welche Schwierigkeiten das verursacht, das war einer der Schwerpunkte der Konferenz von IBA-Machern vom 4. November in Lörrach.
 
Zu welchem Ende studieren wir vergleichende IBA-Kunde? Die IBA-Macher waren unter sich und versuchten voneinander zu lernen. Er ging um Erfahrungsaustausch. Allerdings ist jede IBA anders, die trinationale sowieso. Für welche Krankheit ist die IBA die Medizin? Wie ist das nun in Basel, welche Projekte sind  IBA-geboren und welche nur IBA-gebündelt? Da zeigt sich, dass die IBA Basel noch ziemlich vage ist. Mehrmals betonten die Macher der IBA Basel, wie wenig definitiv die Auswahl der Projekte sei und wie weitere noch dazu kommen werden. Trotzdem: Die Stimmung war gehoben, das Forum am Vortag war ein grosser Erfolg gewesen. Es gibt ein Publikum weit über die Eingeweihten hinaus. Dass die IBA Basel zu Stande komme, schien den vereinigten Experten von Europa kein Zweifel.
 
Zwei Projekte seien dem Publikum zum Studium ans Herz gelegt: Nummer 22 «Entwicklungsvision 3Land» und Nummer 24 «Landschaftspark Wiese».  Wirklich trinational soll die neue Stadt werden, die zwischen Huningue, Weil am Rhein und dem aufgehobenen Rheinhafen auf Schweizerboden gebaut werden soll. Noch vor kurzem war dieses Projekt eine Basler Angelegenheit und hat sich nun zum Dreiländerprojekt ausgewachsen. Diese Nummer 22 allein wäre genug Problem, Stoff, Widerstand, Neuland für einen IBA. Das was heute «Lagen Erlen» heisst und am Rand der Stadt liegt, soll künftig Landschaftspark heissen und im Zentrum der neu geschaffenen Region liegen, soll zum identitätstiftenden Grünraum werden, zum Central Park des vergrösserten Basel. Das vermutlich ist die Aufgabe und das Resultat einer IBA Basel: aus den Fragmenten eine Region zu schaffen – vor allem in den Köpfen und Herzen.

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