In Hochparterre 1-2/2017 veröffentlichten wir diese Liste der neuen Bauregeln für Glarus Nord, die nun verworfen wurden.

Hochkant und diskussionslos verworfen

Das neue, mutige Baureglement von Glarus Nord, an dem Peter Märkli massgeblich mitgearbeitet hatte, war an der Gemeindeversammlung vom letzten Freitag chancenlos. Gut möglich, dass es nun spurlos verschwindet.

Ja: Das neue Baureglement von Glarus Nord wäre eine anspruchsvolle Sache geworden. Der Entwurf, an dem Peter Märkli und sein Büro massgeblich mitgearbeitet hatten, war so mutig, auf gängige Abmessungsregeln zu verzichten und gestalterische Spielräume zu eröffnen. Das Reglement wollte den Städtebau stärken und die Landschaft schonen, weil sie zentral sind für die Identität eines Dorfs; Ausnützung und Architektur wollte es dagegen freier regeln. Nicht alle Auswirkungen der neuen Ideen waren abzuschätzen. Zudem brauchen markante Veränderungen Vorlauf und Transparenz. Womöglich hätten ausführliche Testplanungen geholfen, um die Veränderungen sichtbar zu machen und sie mit der Bevölkerung diskutieren zu können. Doch eine Garantie dafür, dass kluge Ideen auch klug umgesetzt werden, gibt es nie – auch nicht mit den bisherigen Bauregeln, wie jeder Blick in die Siedlungslandschaft zeigt.An der Gemeindeversammlung vom letzten Freitag, 29. September, war das Reglement zusammen mit der gesamten neuen Nutzungsplanung chancenlos. Mit 639 zu 237 Stimmen verwarf die Bevölkerung die ganze Raumplanung, welche die Gemeinde in den letzten drei Jahren erarbeitet hat, hochkant und wies sie diskussionslos an den Gemeinderat zurück. Eine Phalanx aus Baulobby, Bauern und Grünen bodigte alles von den Auszonungen über die grösseren Gewässerräume bis zum Baureglement. Dieses hatte die Baulobby schon zuvor in den Medien massiv unter Beschuss genommen. Man brandmarkte es als naives Wagnis, dass das Reglement mehr auf Qualität durch gute Prozesse denn auf Abmessungsregeln setzen wollte. Dass ein viel grösserer Anteil des natürlichen Terrains nicht mehr verändert werden sollte, um Topografie und Landschaft zu schonen, wurde in Bausch und Bogen als unpraktikabel gebodigt.Doch die neuen Bauregeln können der Baulobby gar nicht so quer im Hals gelegen haben wie behauptet - schliesslich hä...
Hochkant und diskussionslos verworfen

Das neue, mutige Baureglement von Glarus Nord, an dem Peter Märkli massgeblich mitgearbeitet hatte, war an der Gemeindeversammlung vom letzten Freitag chancenlos. Gut möglich, dass es nun spurlos verschwindet.

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