Migros-Markt Herisau mit der fast 150 Meter langen Fassade braucht noch neue Gutachten (Rendering: RLC Architekten)

Herisau denkt nochmals nach

Überraschender Entscheid des Gemeinderates von Herisau: Das Planungsverfahren für das 60-Millionen-Projekt für einen neuen Migros-Markt wird abgeschrieben.

Überraschender Entscheid des Gemeinderates von Herisau (AR): Das Planungsverfahren für das 60-Millionen-Projekt für einen neuen Migros-Markt wird abgeschrieben. Mit drei Zusatzgutachten werden weitere Abklärungen in Auftrag gegeben.
Der Neubau an Stelle des bisherigen Migros-Marktes in Herisau stiess auf heftige Opposition, denn er würde alle bisherigen Dimensionen im Ortskern sprengen und ein ganzes Strassengeviert besetzen. Das historische Gebäude «Brühlhof» und geschützte Mammutbäume müssten weichen. (Hochparterre berichtete in der Ausgabe 10/2011). Die Migros liess das Projekt zwar etwas überarbeiten und mit einer Holzlamellen-Fassade freundlicher und auch durchlässig gestalten, aber das war der Opposition – und nun auch dem Gemeinderat – nicht genug. Die Behörde gab jetzt den Einsprechern recht. Der Heimatschutz und eine Gruppe von fünf Einzelpersonen haben erreicht, dass drei Punkte vertieft abgeklärt werden: Der Wert des historischen Gebäudes «Brühlhof», die wirtschaftlichen Bedürfnisse und die Auswirkungen des grossen Einkaufszentrums auf den Ortskern. Auch die städtebaulichen Qualitäten des Projekts werden neu beurteilt. Ausserdem gibt die Migros selbst eine Umweltverträglichkeitsprüfung in Auftrag.
Die Opponenten, die auch mit einer eigenen Internetseite auf die verschiedenen Probleme aufmerksam gemacht haben, können einen ersten Sieg verbuchen. 

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