Jeder kennt das Bild der Bauarbeiter des Rockefeller Center aus den 1920er Jahren, die wie Hühner auf einem Stahlträger über Manhattan sitzen – plaudernd, rauchend, Baupläne studierend. «Mitten in der Stadt und doch entflogen», schwärmt Pascal Hendricks, der das Bild im Architekturforum Zürich an die Wand wirft. Er und zwei Mitinitianten der ‹IG Zürinordwand› haben zum Gespräch über die «Urbanisierung des Klettersports» eingeladen. Das Forum ist voll.Sport, Idee und MachbarkeitZunächst liefert die IG allgemeine Fakten: Klettern ist laut Suva keine Risikosportart, weil die Verletzungsgefahr um ein Vielfaches kleiner ist als bei Hand- oder Fussball, kleiner sogar als bei Badminton und Tischtennis. Klettern ist ein Breitensport, fünf Prozent der Bevölkerung üben ihn aus, die Indoor-Kletterfläche im Kanton hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Fussballfelder erstellt und betreibt die Stadt reihenweise, selbst Skate- und BMX-Parks liess sie sich Millionen kosten, da scheint ein Platz für ‹Urban Climbing› keine absurde Forderung und ander Städte haben ihn längst.Die Idee gibt es bereits: Der 118 Meter hohe Swissmill-Tower ist dank fensterloser Betonflächen perfekt geeignet und mehr als doppelt so hoch wie die derzeit höchste innerstädtische Kletterroute an der Stirnwand eines Hotels in Nevada. Diese Idee, im Herbst als offener Brief formuliert und von 3'200 Leuten unterzeichnet, hat längst grosses Medienecho ausgelöst – auch, weil der Betonmonolith ohnehin ein heiss debattiertes Stadtpolitikum ist. (Mehr dazu hier)Und die Idee ist machbar: Mit Kletterfachleuten, Versicherungen et cetera hat die IG ein fixfertiges Nutzungskonzept erarbeitet. In Kletterhallen oder -läden soll man sich registrieren, nachweisen und unterschreiben, dass man die nötigen Fähigkeiten hat. Dann kann man Routen und Zeitfenster online buchen, so wie man längst TennisplÃ...