So könnte es im Niderfeld dereinst aussehen: Visualisierung eines von Arkaden umringten Quartierplatzes Fotos: Ryuta Amae, Sebastien Raguel

Europan 10: Zukunftsbilder für Dietikon

Eines der Schweizer Projektstandorte für den Wettbewerb Europan 10 war das Niderfeld in Dietikon. Gestern wurde das Siegerprojekt von Toshihiro Kubota und Yves Bachmann vorgestellt.

Eines der Projektstandorte in der Schweiz für Europan 10 war das Niderfeld in Dietikon. Aufgabe des letztjährigen Wettbewerbs, mit dem junge Architekten und Stadtplaner gefördert werden sollen, war die Ausarbeitung eines Entwicklungskonzeptes für das Gebiet im Westen des Bahnhofs. Gestern Abend wurde das Siegerprojekt der Architekten Toshihiro Kubota und Yves Bachmann der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Niderfeld ist gemäss Zürcher Richtplan ein Zentrumsgebiet von kantonaler Bedeutung: Auf der letzten grossen Baulandreserve der Stadt soll in den nächsten Jahrzehnten Raum für 2'000 Einwohner und 3'000 Arbeitsplätze geschaffen werden. Ab 2020 soll die Limmattalbahn das Quartier erschliessen. «Wir wollen ein Quartier mit Modellcharakter entwickeln», meinte Stadtpräsident Otto Müller. Durchmischung, Energieeffizienz, quartierverträgliche Mobilität lauten die Stichworte.

Die Pläne und bunten Visualisierungen mögen auf den ersten Blick irritieren: Zu wenig Dichte? Zu unkonventionelle Formen? Zu verspielt? Doch Europan Schweiz Präsident Rodolphe Luscher, der das Projekt in der Einführung als «Feenwelt» bezeichnete, machte klar: «Es geht nicht um eine fertig gekochte urbane Lösung.» Der Plan soll ein Konzept mit interpretativem Spielraum sein, eine atmosphärische Vision. Ausgangspunkt ist ein ausgedehnter Park im Zentrum als Erholungszone für ganz Dietikon. Vom Grünraum her entwickelt sich die Bebauung Richtung Westen und Osten und verdichtet sich um öffentliche Plätze. Auf ein strenges Strassenraster wurde bewusst verzichtet. Wie das Gebiet genau überbaut werden soll, will der Plan nicht festschreiben. Die verschiedenen Gebäudetypen sollen denn auch die Flexibilität aufzeigen, nicht ein fertiges Stadtbild – zu ungewiss die künftige Entwicklung, zu unklar die Eigentümersituation. Als nächstes will die Stadt mit den Grundeigentümern ins Gespräch kommen, um die Ausarbeitung eines Gestaltungsplans voranzutreiben. Insofern ist die Vision als Denkanstoss für die Grundbesitzer zu verstehen, die nicht mit einem fertigen Vorschlag überfahren werden sollen.

Urbane Komposition Niderfeld, Dietikon
Eines der Schweizer Siegerprojekte für Europan 10
Architektur: Kubota & Bachmann Architekten
Landschaftsarchitektur: Bassinet Turquin Landschaftsarchitektur
Energie und Umwelttechnik: Oyvind Vessa
 

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