Geteilte Transporte gab es schon zur Postkutschenzeit. Heute dominiert das individuelle Herumfahren. Teilen, bündeln oder automatisieren können kaum einen Ausweg aus der Mobilitätsfalle bieten.

Endstation Parkplatz

Geteilte Transporte gab es schon zur Postkutschenzeit. Heute dominiert das individuelle Herumfahren. Teilen, bündeln oder automatisieren können kaum einen Ausweg aus der Mobilitätsfalle bieten.

«Effizient ist nur eine bessere Auslastung der Autos. Zum Beispiel das Car-Pooling, die gemeinsame Fahrt zur Arbeit und zurück», hält Lorenz Raymann fest. Der Bau- und Verkehrsingenieur befasst sich seit vielen Jahren bei Ernst Basler + Partner mit Mobilität und Siedlungsentwicklung. Bei Fahrten zur Arbeit sitzen heute durchschnittlich nur 1,1 Personen in einem Personenwagen, bei Fahrten zur Ausbildung sind es 1,4 Personen und bei Freizeitfahrten auch nur durchschnittlich zwei. Teilen brächte eine markante Entschärfung der Verkehrsprobleme. Doch das bereits in den 1990er-Jahren propagierte Car-Pooling oder Ride-Sharing hat sich hierzulande nicht durchgesetzt, auch wenn es während der Luzerner Bahnhofblockade im März kurzzeitig in aller Munde war. Zu intensiv hat uns die Werbung seit Generationen eingetrichtert, ein Auto sei so individuell wie ein Kleid, und es sei gleichzeitig die Erweiterung des eigenen Wohnzimmers. Diese persönliche Zone teilt man ungern, erst recht nicht, wenn hohe Ansprüche an die Verfügbarkeit bestehen. Aber auch banalere Anforderungen wie Sauberkeit sind Hürden, und nicht zuletzt bleibt ein Auto ein Statussymbol. Kommt dazu, dass die durchschnittlichen Einkommen in der Schweiz so hoch sind, dass es kaum finanzielle Gründe gibt, ein Fahrzeug zu teilen.Ineffiziente StehzeugenVerschärft zeigt sich das Problem in den periurbanen Gebieten, denn hier sind viele auf das eigene Auto angewiesen. Steht bei einer jungen Familie zuerst nur das Papi-Auto im Carport, braucht bald die Mutter einen Zweitwagen. Und werden die Kinder 18, wollen auch sie selbstständig mobil sein – geteilt wird das Auto selten. Das aber macht die Fahrzeuge zu höchst ineffizienten Stehzeugen, die während 96 Prozent ihrer Lebensdauer gar nicht fahren. Egal, ob am Wohn- oder Arbeitsort oder vor der Sporthalle am Abend – immer ist die Endstation ein Parkplatz. Addiert man alle vom Ve...
Endstation Parkplatz

Geteilte Transporte gab es schon zur Postkutschenzeit. Heute dominiert das individuelle Herumfahren. Teilen, bündeln oder automatisieren können kaum einen Ausweg aus der Mobilitätsfalle bieten.

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.