Die Mischung macht's: Fremdsprachige oder sozial benachteiligte Kinder profitieren von sozial gemischten Schulklassen. Fotos: Anne Morgenstern; ZDA

Durchmischung digitalisieren

Um Schulen sozial besser zu durchmischen, hat das Zentrum für Demokratie Aarau einen Algorithmus entwickelt. Stadtentwicklung und Städtebau bleiben jedoch zentral für die Chancengleichheit in der Bildung.

Die neue Studie des Zentrums für Demokratie Aarau (ZDA) lässt an Deutlichkeit nicht zu wünschen übrig: «In keinem OECD-Land wirkt sich die Zusammensetzung der Schulen nach sozialer und sprachlicher Herkunft so stark auf die Schulleistung der einzelnen Schülerinnen und Schüler aus wie in der Schweiz», schreiben die Forscherinnen Fabienne Hug, Adina Amrhein und Oliver Dlabac. Das ZDA widmet sich dem Zusammenhang von Chancengleichheit in der Bildung und Stadtentwicklung schon eine Weile. «Die Zusammensetzung der Schulen in der Unterstufe widerspiegelt die soziale und ethnische Ungleichverteilung in den Quartieren eins zu eins», schreibt das Forschungsteam. «Ein erfolgreicher Bildungsweg und gute berufliche Voraussetzungen hängen deshalb – zumindest teilweise – davon ab, in welches Schulhaus man zur Schule geht.» Um Chancengerechtigkeit herzustellen, sei eine stärkere Durchmischung an Schulen nötig. ###Media_2### Hochparterres Themenheft «Quartier bildet» (4/2019) und der Städtebau-Stammtisch nahmen das Thema auf. Der Appell ging an die Stadtentwicklung und die Stadtplanung, die Chancengleichheit zu fördern und die sozial durchmischte Stadt zu planen. Am besten in jeder Siedlung, sicher aber in einzelnen Strassenzügen. Das ZDA scheint der Planung jedoch nicht so recht zu trauen. Dlabac, Amrhein und Hug haben nämlich inzwischen ein digitales Werkzeug entwickelt. Der Algorithmus soll Städten bei der Steuerung einer besseren Klassendurchmischung helfen. Natürlich berücksichtigt das Verfahren Schulwege, Kapazitäten und das Anliegen, im Quartier zur Schule zu gehen. Darüber hinaus nimmt es Anpassungen vor aufgrund der Anzahl fremdsprachiger oder sozial benachteiligter Kinder. «Anschliessend werden in einem intuitiv nachvollziehbaren Verfahren nach möglichst förderlichen Abtauschen von Strassenblöcken im Grenzgebiet zwischen den Schulen gesucht.» Der «Optimie...
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Um Schulen sozial besser zu durchmischen, hat das Zentrum für Demokratie Aarau einen Algorithmus entwickelt. Stadtentwicklung und Städtebau bleiben jedoch zentral für die Chancengleichheit in der Bildung.

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