Die Zersiedlung der Schweiz schreitet voran. Wie hoch ist die Mitschuld des Militärs? Fotos: Yves André

Die Schuld des Militärs an der Zersiedlung

Gerold Kunz stellt in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift «Heimatschutz» einen interessanten Zusammenhang zwischen Kaltem Krieg und der Zersiedlung der Schweiz her.

Gerold Kunz, Architekt und Denkmalpfleger des Kantons Nidwalden, stellt in der neuesten Ausgabe der Zeitschrift «Heimatschutz» einen interessanten Zusammenhang zwischen Kaltem Krieg und der Zersiedlung der Schweiz her. Unerforscht sei in der Raumplanungsdiskussion das mögliche Interesse des Militärs an der dezentralisierten Stadt. «Mit der Raumplanung sicherte sich der Bund, und somit das Militär, ein Mitsprachrecht in der kommunalen Zonenplanung, auch in der Absicht, nationale Interessen gegen lokale durchzusetzen», schreibt er. Der Zusammenhang zwischen Städtebau und Brandherden sei 1969 im legendären Büchlein «Zivilverteidigung» thematisiert. «Lapidar wird hier die Altstadt mit 45–50 Brandherden der durchgrünten Vorstadt mit 6–8 Brandherden je Hektare gegenübergestellt.» Was sich als eine militärische Absage an verdichtete Stadtstrukturen lese, könne durchaus auch als Auftrag für die Raumplanung gelesen werden: Dezentralisation!

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