Stadtlandpreis: Verdichtungsstrategie, Leitbild Stadtboulevard und Hochhauskonzept Dietikon. Tragerschaft: Stadt Dietikon, Stadtplanungsamt. Projekt: Van de Wetering Atelier für Städtebau, Zürich

Die Preisträgerinnen und Preisträger der Stadtlandschau

Der Stadtlandpreis geht an die Planung eines Stadtboulevards in Dietikon. Je eine Auszeichnung erhalten die Initiative ‹Herisau – vorwärts!›, das ‹Zukunftsbild Landschaft› aus der Bodenseeregion sowie das ‹cahier des charges›, ein Planungsinstrument der Stadt Delémont.




Stadtlandpreis: Verdichtungsstrategie, Leitbild Stadtboulevard und Hochhauskonzept Dietikon
Trägerschaft: Stadt Dietikon, Stadtplanungsamt
Projekt: Van de Wetering Atelier für Städtebau, Zürich
Dort, wo künftig die Limmattalbahn fährt, plant Dietikon einen Boulevard. Die grosszügige Strasse soll von einer dichten Bebauung gesäumt werden. Das dreiteilige Planwerk ist ein Plädoyer für vitale Strassenräume und für die Untrennbarkeit von Stadt und Verkehr.
Der Kommentar der Jury: Dietikon legt in seinem dreiteiligen Planwerk den Grundstein für einen beherzten Städtebau. Der Stadtboulevard entdeckt als grosse Geste altbewährte städtebauliche Entwurfsprinzipien wieder und setzt Dietikons Mitte – einst Dorf, heute Agglomerationsort – als Stadt in Szene. Die Jury überzeugt hat zum einen der mutige Ansatz, die bauliche Dynamik, die die Limmattalbahn auslösen wird, nicht zaghaft zu verteilen, sondern in stätebaulich gefasste Bahnen zu lenken und die erste Baureihe an der neuen Achse gezielt zum Zentrum der Verdichtung zu erklären.
So kann sie sich von der Strasse zum Boulevard mausern, zu einem vielfältig nutzbaren Raum und Ort des Aufenthalts. Zum anderen lobt die Jury, dass die Stadt den Bau der Bahn nutzt, um Siedlung und Verkehr, die sich gegenseitig bedingen, auch gemeinsam zu denken. Dieses Vorgehen und das dreiteilige Konzept sind für ähnliche Aufgaben in der Agglomerationslandschaft exemplarisch.


Auszeichnung: Herisau – vorwärts!

Trägerschaft: Stiftung Dorfbild Herisau
Projekt: Planungsgruppe Dorfbild Herisau, Werner Frischknecht,
Corina Vuilleumier, Christoph Würth
Der Kommentar der Jury (Auszug): Wie können Einwohnerinnen und Einwohner räumliche Veränderungen an ihrem Wohnort anregen? ‹Herisau – vorwärts!› zeigt es. Es gelang, zivilgesellschaftliche Energien zu erzeugen und sie in Aktionen mit Gewerbe, Bevölkerung und Politik zu bündeln. Das Vorgehen
von der Plakatkampagne über die ‹Wandelbar› bis zur Arbeitsgruppe Projekt- entwicklung ist exemplarisch für Initiativen ‹von unten›. Inzwischen ist
es auch gelungen, die Gemeinde in das Projekt einzubinden, während die Stiftung Dorfbild bereits neue Projekte anregt.


Auszeichnung: Delémont ‹Cap sur 2030›, cahier des charges

Trägerschaft: Ville de Delémont, Service de l’urbanisme, de l’environnement et des travaux publics (UETP), Hubert Jaquier, chef du Service UETP et urbaniste communal
Projekt: Service UETP; Urbaplan Lausanne; PP18, Porrentruy; Rolf Eschmann, Géomètre, Alle/JU
Der Kommentar der Jury (Auszug): Für sein Planungsinstrument, das Pflichtenheft, hat Delémont eine Auszeichnung wohlverdient. Der beherzte Vorstoss zielt auf Qualität bei der Innenentwicklung. Die Stadt hat vorgespurt, wie sich ihr Zentrum baulich entwickeln soll und dazu Regeln zu Verdichtung und architektonischen Leitplanken im Pflichtenheft festgehalten. Es kann den Dialog zwischen Behörden, Architekturbüros und Bauherrschaften fördern und beschleunigen. Die Jury der Stadtlandschau lobt die Einfachheit, die Flexibilität und die Effektivität des Instruments.


Auszeichnung: Zukunftsbild Landschaft

Trägerschaft: Regio Appenzell Ausserrhoden, St. Gallen, Bodensee; Regio Wil
Projekt: SKK Landschaftsarchitekten, Wettingen
Der Kommentar der Jury (Auszug): Mit dem Zukunftsbild Landschaft gibt sich eine grosse Region ein gemeinsames Leitbild für ihre Landschaften. Die Beteiligten, neben den Landschaftsarchitekten auch Behörden, Verbände, Bauern und Förster, analysierten die bisherigen Planungsinstrumente, führten sie zusammen und ergänzten sie. Das Projekt definiert Landschaftseinheiten als zusammenhängende Räume mit Merkmalen und Funktionen. Es bündelt nicht nur die Ziele, sondern auch die Akteurinnen und Akteure. So kann grenzüberschreitendes Denken und Planen in eine integrale Entwicklung von Siedlung und Landschaft münden.

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