Heute dürfen sich Bürgerinnen oft an konkreten Bau- und Planungsprojekten beteiligen. Sie sollten aber auch selbst Themen setzen. Ein Gespräch mit zwei Experten.
Bürgerbeteiligung ist in Mode. Gemeinden, Investoren, Genossenschaften, sie alle laden ein. Ist ein Politiker unsicher, steht ein heikles Bauprojekt oder eine Quartieraufwertung an, gilt heute: beteiligen! Doch wen und wieso? Ist die Antwort darauf unklar, wird Bürgerbeteiligung zur sinnlosen Harmonieparty, an der sich alle alles wünschen. Frustration ist dann programmiert. Der Zürcher Politologe Walter Schenkel begleitet Verkehrs- und Stadtentwicklungsprojekte. Er zeigt Betroffenen die Sachzwänge, den rechtlichen Rahmen und die politischen Entscheidungswege auf, und er moderiert die Suche nach Lösungen. Ergänzend zu solcher Projektpartizipation sollten in der Stadt von morgen aber auch Bürgerinnen und Nachbarn eigene Bedürfnisse einbringen können, findet Stadtplaner Julian Petrin aus Hamburg. Die Welt ist komplex genug, wieso die Leute auch noch nach ihrer Meinung fragen? Julian Petrin: Komplexität ist ein Totschlagargument. Die Welt war nie einfach, und gesellschaftliches Zusammenleben seit jehe...
«Die Logik umkehren»
Heute dürfen sich Bürgerinnen oft an konkreten Bau- und Planungsprojekten beteiligen. Sie sollten aber auch selbst Themen setzen. Ein Gespräch mit zwei Experten.
Palle Petersen 13.04.2015 14:42