Zu Ehren des Architekten und Architekturtheoretikers Vittorio Magnago Lampugnani: eine Berliner Tagung über Gestaltungstradition, Details und Materialität des Stadt- und Strassenraums in der europäischen Stadt.An der jüngst in Berlin zu Ehren des langjährigen ETH-Professors Vittorio Magnago Lampugnani abgehaltene Tagung von Bau- und Kunsthistorikern ging es einmal nicht um Bauwerke und ihre Schöpfer, sondern um den Zwischenraum – jene von der Kunstgeschichte wie auch Architekturkritik bisher wenig beachtete Sphäre zwischen Gehweg, Strassenpflaster und Grünanlage, die als «öffentlicher Raum» bisher fast ausschliesslich soziologischer Gegenstand des Stadtdiskurses war, kaum aber um ihrer selbst willen betrachtet wurde.  Genau das aber hatte sich der 67-jährige Architekt gewünscht. Die Tagung «StadtRaumDetail» aus Anlass von Lampugnanis Emeritierung in Zürich hatte ein Kreis von Weggefährten und Schülern um Konstanze Sylvia Domhardt und Rainer Schützeichel organisiert, Gastgeber war die Bauakademie am Berliner Schinkelplatz. In Berlin schliesst sich für Lampugnani der Kreis eines mehr als dreissigjährigen Wirkens: Denn dort, am Wissenschaftskolleg, war er das erste Mal 1986 Fellow gewesen. Seit 1984 hatte er an der Seite von bauenden Kollegen wie Ungers, Dudler, Rossi, Kleihues als Berater der legendären IBA Berlin 1984/1987 mitgewirkt. In Berlin wie später in Zürich hatte Lampugnani zwar ein eigenes Architekturbüro, doch einer grossen Mehrheit ist er vor allem als ein – wertkonservativer – Theoretiker und Vermittler der Architektur im Gedächtnis. 1994 trat er seine Professur an der ETH Zürich an.Gullydeckel und GeländerEs ging Lampugnani um «Bürgersteig, Beleuchtung, Brunnen, Reklame, Poller, Gullydeckel, Uhr, Kiosk, Haltestelle, Strassenschild.» Denn an diesen «scheinbar belanglosen Dingen», so der Geehrte, könne man fast eine Geschichte der St...