Vier Tunneleinfahrten, zwei Auf- und Abfahrten für Tram und Autos. (Visualisierung Nightnurse Images)

«Der Rosengarten ist ein Klimadebakel»

Zürichs ehemaliger Stadtpräsident Josef Estermann kritisiert das Tunnelprojekt und verlangt eine zukunftsfähige Verkehrspolitik.

Gestern luden die Gegnerinnen und Gegner des Vorhabens ‹Rosengartentunnel und Rosengartentram› rund um den VCS Zürich zu einer Pressekonferenz. Der Verkehrsplaner Klaus Zweibrücken legte die Schwächen des Vorhabens dar. Köbi Gantenbein begründete, warum das Projekt aus städtebaulicher Sicht missraten wird und sang als Kostprobe den Schlusschoral aus der Operette ‹Im Rosengarten›, die am Montag im Kosmos uraufgeführt wird.

Zu grosser Form lief Sepp Estermann auf, Zürichs ehemaliger Stadtpräsident. Veranlasst von der öffentlichen Propaganda des alt-Stadtrates Waser und auch der alt-Stadträtin Genner für das Projekt fühle er sich herausgefordert, ein paar Dinge zu dieser Vorlage klar zu stellen. In einer staatskundlichen Vorlesung zerzauste er, wie unhaltbar sie aus finanziellen Gründen sei, wie unfertig sie für 1,1 Milliarden Katzen im Sack verkaufe und wie abenteuerlich die Finanzierung sei.

Dann brachte er vehement einen neuen Akzent in den Streit um den Rosengarten ein: Er legte kenntnisreich dar, warum und wo sie aus klimapolitischer Sicht unhaltbar sei. Vorab, weil sie keinerlei Auskunft gebe über die enorme CO2 Last, die die 1,1 Milliarden verursachten. Sich ins Feuer redend, sagte eine grobe Verletzung von Klimaverträgen voraus und verstand nicht, wie mit dem Stand des Wissens übers Klima eine Regierung mit so einer Vorlage aufwarten könne. «Wie sollen wir den Klimawandel hinkriegen, wenn wir mit soviel Geld und so wenig Nutzen solche Projekte bauen», fragte er mehrfach und immer rhetorisch.

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