Den Knoten gelöst

Experimente in der Partizipation können sich lohnen, wie sich am Beispiel der Gebietsplanung ‹Chance Uetikon› zeigt. Gefragt ist dabei auch ein Umdenken im Planungsprozess.

Experimente in der Partizipation können sich lohnen, wie sich am Beispiel der Gebietsplanung ‹Chance Uetikon› zeigt. Gefragt ist dabei auch ein Umdenken im Planungsprozess.

Es sei ein Moment der Erleichterung gewesen. Als Planer, Expertinnen, Botschafterinnen der Bevölkerung und Verantwortliche des Kantons Zürich im Rahmen des Projekts ‹Chance Uetikon› lange und hart über einen weiteren Workshop debattierten, habe Architekt Simon Kretz mitten in der Diskussion von einem Teilrückbau der Hallen am Wasser zu sprechen begonnen. Von Spuren und Zeitzeugen, die als städtebauliche Fluchten und Schluchten bestehen bleiben, aber Teil des Seeparks werden könnten. Das Planungsteam um Kretz habe diesen flüchtigen Gedanken aufgenommen und im Richtkonzept dargestellt. Dies sei der Moment gewesen, als der Knoten sich löste, erzählt Brigitte Gloor, die als Vertreterin der Bevölkerung an der Diskussion teilnahm. ###Media_2### Wunsch versus Erfordernisse Rückblende: 2016 hatten der Kanton Zürich und die Gemeinde Uetikon das 65 499 Quadratmeter grosse Areal der ehemaligen Chemischen Fabrik direkt am Zürichsee gekauft. Unter anderem sollen hier eine neue Kantonsschule, Wohnungen und Gewerbeflächen entstehen siehe ‹Das Juwel›. In einem Studienauftrag liessen sie vier Planungsteams Ideen ausarbeiten, wie das Areal städtebaulich zu entwickeln sei. Parallel dazu organisierte der Moderator und Prozessbegleiter Roman Dellsberger, ebenfalls im Auftrag von Kanton und Gemeinde, die erste Veranstaltung mit der Bevölkerung. Diese forderte von Beginn an ein öffentlich durchgehend zugängliches Seeufer und einen grossen Park, und zwar vehement. Doch gemäss den Resultaten des Studienauftrags schien gerade ein durchgehend zugängliches Ufer unmöglich: Die Teams hatten sich an die planungsrechtlichen, ortsbaulichen und ökonomischen Bedingungen des Bestands gehalten, was jedoch nicht vereinbar war mit dem grössten Wunsch der Bevölkerung. Es zeigte sich, dass eine konfrontative Beteiligung – hier die Planerinnen und Planer, die die Wünsche der Bevölkerung nich...

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