Über 235 Kulturschaffende wehren sich gegen die Olympischen Spiele 2022 in Graubünden.

Architekten und Künstlerinnen gegen Olympia 2022

In Graubünden gehen die Wogen hoch. Am 3. März wird abgestimmt, ob Olympische Spiele in Graubünden stattfinden sollen. Im breiten Widerstand haben sich nun auch Architekten, Künstlerinnen, Intellektuelle und Kulturschaffende aller Branchen laut und deutlich «für Graubünden und die Zuversicht» und «gegen Olympia und die Phantasielosigkeit» engagiert. Über 235 Kulturschaffende treten öffentlich gegen die «Fremdbestimmung durch das IOC und das Geldverbrennen durchs kurze olympische Freudenfeuer an».

In Graubünden gehen die Wogen hoch. Am 3. März wird abgestimmt, ob Olympische Spiele in Graubünden stattfinden sollen. Im breiten Widerstand haben sich nun auch Architekten, Künstlerinnen, Intellektuelle und Kulturschaffende aller Branchen laut und deutlich «für Graubünden und die Zuversicht» und «gegen Olympia und die Phantasielosigkeit» engagiert. Peter Zumthor, Rainer Weitschies, Gion Caminada, Valerio und Tamara Olgiati, Pablo Horvath, und etliche andere Architekten und über 235 Kulturschaffende treten öffentlich gegen die «Fremdbestimmung durch das IOC und das Geldverbrennen durchs kurze olympische Freudenfeuer an».

Angeführt vom Kulturaktivisten Chasper Pult und Hochparterres Chefredaktor Köbi Gantenbein stellen sich 15 von 17 Kulturpreisträgern des Kantons gegen den Plan einiger Eifriger, in Graubünden 2022 Olympische Winterspiele zu veranstalten. Sie treten öffentlich an für einen Kanton Graubünden der Zuversicht und Vielfalt, der nicht blauäugig fremdbestimmte Spiele des intransparenten IOC, grossartige Geldverschleuderung und massive Umweltbelastungen fördern will. Und für einen Kanton, der nicht beliebig Tourismus-, Strassen- und Eisenbahnbauten fordert, die der Rest der Schweiz zu bezahlen hätte. Geschrieben haben sie ein Manifest, das in den Zeitungen des Kantons in Inseraten erscheint und auf Flugblättern durch den Kanton flattert. 235 Schriftsteller, Musikerinnen, Kultschaffende, Designer, Volksmusikanten, bildende Künstler, Fotografinnen, Wissenschaftler von der älteren Generation um die Historiker Georg Jäger und Martin Bundi bis zu jungen Musikerinnen wie Anna Bernhard oder verschiedenen Rappern haben das Manifest unterschrieben. Auch die Architekten sind mit von der Partei von Peter Zumthor über Valerio und Tamara Olgiati, Pablo Horvath, Yvonne Michel, Michael Hemmi bis zu Rainer Weitschies oder Christoph Sauter. Der Abstimmungskampf in Graubünden ist leidenschaftlich. Zustimmen müssten der Kanton und die Gemeinden Davos und St. Moritz. Die Befürworter, getragen vom politischen Establishement, stilisieren derweil Olympia 2022 zum Sein oder Untergang Graubündens und also wird die Opposition im Kanton, wo jeder jeden kennt, gar kritisch kommentiert. Allerdings ist der Respekt beträchtlich, dass sich eine so grosse Schar des Kulturundkunstgraubünden gegen diese Spiele hat aufbieten lassen. Es wird knapp am 3. März. Die Liste der Unterzeichnerinnen und –schreiber und das Manifest können Sie als PDF herunterladen.

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Kommentare

Valentin Trentin 26.02.2013 08:58
Weisse Spiele, weise Spiele? Ach, woher denn! Da wollen uns die Winter-Olympiade-Tagträumer (WOT) weis machen, dass der Gigantismus der Olympier dieses Mal von Nachhaltigkeit, Umwelt- und Sozialverträg-lichkeit und von progressiven Perspektiven für das Leben in den Bergen nur so strotze. Mag sein! Für ein paar laute Monate. Man müsste eher den Slogan krieren: "Weisse Spiele, feisse Spiele", was die noch jedes Mal angefallenen Defizit-Übermarchungen betreffen wird. Die bezahlt dann wie im Fall UBS das Volk? Die Befürworter glauben auch, dass ein JA zu den Spielen das Volk näher zusammen bringe. Das stimmt insofern, als dass im engen Engadin dann noch mehr Volk zusammen-strömt, bis der ganze hirngestöberte Schneespuk wieder vorbei ist. Und dann? Was dann? Zudem wartet man immer noch auf eine schlüssige Erklärung, was daran denn so spannend sein soll, wenn ein paar Raser einen Berg hochfahren und dann wieder hinunter-fahren. Sisyphos auf Skiern? Alles klar? Ein NEIN dem aufgeblasenen Grössenwahn! Post scr.: Auf "weisse" reimen sich noch andere Wörter.
Brigitte Keller 21.02.2013 21:56
Bravo! Genau meine Meinung! Nein zum befohlenen Gigantismus!
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