Spielplatz, Obstwiese, Pumptrack und Spazierwege: Der Grünfelspark in Rapperswil-Jona zeigt exemplarisch, wie Naherholungsraum in der Agglomeration aussehen kann.
Verbinden, was zusammengehört
Spielplatz, Obstwiese, Pumptrack und Spazierwege: Der Grünfelspark in Rapperswil-Jona zeigt exemplarisch, wie Naherholungsraum in der Agglomeration aussehen kann.
Fotos: Saskja Rosset
Im Jahr 2007 fusionierten die St. Galler Gemeinden Rapperswil und Jona. Schon vorher waren die beiden Siedlungsräume allmählich ineinander übergegangen. Einzig ein langer, fragmentierter Grüngürtel trennte Rapperswil und Jona. Grösstenteils lag er in der Landwirtschaftszone, als letztes Überbleibsel ehemals ausgedehnter Streuobstwiesen, von denen die meisten längst den Vorstadtsiedlungen von Rapperswil und Jona gewichen sind. Zu diesem Zwischengrün gehört die Villa Grünfels, die nach dem Tod der letzten Bewohnerin, der Fabrikantentochter und Schauspielerin Charlotte Stiefel, zu einem Kulturzentrum umgenutzt wurde, wie es ihrem Wunsch entsprach. Sie hat auch das Areal gestiftet, auf dem der heutige Grünfelspark entstanden ist. Naherholung fand und findet in Rapperswil-Jona typischerweise am See statt. Das Landwirtschaftsgebiet um die Gemeinde ist zwar Spazierzone, aber die weiten Flächen dienen in erster Linie der Produktion, nicht der Rekreation. Der Grünfelspark bietet hier etwas Neues: eine kleinstädtische Parkanlage in der Agglomeration.
Das neue Bedürfnis nach Begegnungsraum Im Jahr 2016 fand dafür ein besonderer Landschaftsarchitekturwettbewerb statt. Die Stadt Rapperswil-Jona spannte mit dem Bund Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA) zusammen. Den Wettbewerb und damit auch den vom BSLA verliehenen Evariste-Mertens-Preis gewannen Kobe Macco und Lisa Troiano vom jungen Zürcher Büro Linea. Gefragt war ein Park, der «den besonderen Herausforderungen der Agglomeration gerecht wird [...] und sich damit in der Ausstrahlung von urbanen grossstädtischen Parkanlagen unterscheidet», so der Jurybericht von 2016. Es geht also um einen dezidiert öffentlichen Raum der Begegnung und Freizeitnutzung in einem Siedlungsgebiet, das eher selten solche Qualitäten bietet. Dieser Mangel war lange niemandem aufgefallen – bis 2020 Corona die Mensche...
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