«Man könnte es territoriale
Akupunktur nennen»

Alle fünf Jahre gedeihen in der Ausstellung ‹Lausanne Jardins› temporäre Gärten – und Ideen, die auch mal störend sein sollen. Kuratorin Monique Keller über die diesjährige Ausgabe am Genfersee.

Fotos: Cedric Widmer

Alle fünf Jahre gedeihen in der Ausstellung ‹Lausanne Jardins› temporäre Gärten – und Ideen, die auch mal störend sein sollen. Kuratorin Monique Keller über die diesjährige Ausgabe am Genfersee.

Die Stadt mit kleinen Eingriffen verändern und zum Denken anregen, das ist das Ziel von ‹Lausanne Jardins›. Die künstlerische Gartenausstellung mit stadtplanerischem Fokus wurde im Jahr 1997 von Lorette Coen siehe auch Hochparterre 1–2/2023, Seite 62 ins Leben gerufen und widmet sich dieses Jahr dem Thema Wasser – in Zeiten von Trockenheit, Überschwemmungen, immer heisseren Sommermonaten und schmelzenden Gletschern hochaktuell. Es geht aber auch um Naherholungsräume für die Bevölkerung, um Wasseraufbereitung und die Frage, wie mit grossen Parkplätzen und Verkehrsanlagen umzugehen ist. Monique Keller, die Kuratorin von ‹Lausanne Jardins 2024›, erklärt, wie eine Ausstellung die Stadt länger verändern kann als nur während der vier Ausstellungsmonate. ###Media_2### Wie sind Sie zu ‹Lausanne Jardins› gekommen? Monique Keller: Ich bin Architektin und Journalistin, habe früher auch Musikevents organisiert. Bei ‹Lausanne Jardins› kam alles zusammen. 2014 fand die Ausstellung ‹Genève, villes et champs› statt. Es ging um das sich verstädternde Land und um das Eindringen des Ländlichen in die Stadt. Ein wichtiges Thema war dabei die urbane Landwirtschaft. Installationen zwischen Genf und Bernex machten konzeptionelle Gedanken rund um Stadt, Land und Versorgung sichtbar; die Agglomeration wurde zum Experimentierfeld für Neues. In der Folge ergab sich Ende 2015 das Mandat für ‹Lausanne Jardins 2019›. Dieses Jahr dreht sich bei ‹Lausanne Jardins› alles ums Wasser. Welche Geschichte steckt dahinter? Im Jahr 2019 ging es um den Boden, um die Erde, zu der man besonders in der Stadt Sorge tragen muss. Bald war klar, dass neben Pflanzen und Biodiversität auch Versickerung und die Durchlässigkeit des städtischen Bodens eine wichtige Rolle spielen. Daraus entwickelte sich das Thema für die Ausgabe 2024, das Wasser. Zuerst stand in den Diskussionen um di...

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.