Das Buch ‹Geliehene Szenerien› von Rahel Hartmann Schweizer zeigt die Wirkung der traditionellen japanischen Gartengestaltung auf die Schweizer Landschaftsarchitektur.
«Was fern und doch nah ist. Das Paradies.» Mit diesem Zitat von Sei Shōnagon beginnt ‹Geliehene Szenerien›, ein Buch über den Einfluss japanischer Gartenkunst auf die hiesige Landschaftsarchitektur, erschienen zur gleichnamigen Ausstellung im Architekturforum Zürich. Mit grossem Entdeckergeist tauchte die Kuratorin und Buchautorin Rahel Hartmann Schweizer dafür drei Jahre lang ins Archiv für Schweizer Landschaftsarchitektur in Rapperswil und ins Archiv des Institut für Geschichte und Theorie der Architektur an der ETH Zürich ein.
Japan lässt sich deutlich als Inspirationsquelle für in der Schweiz entworfene Gärten und Parkanlagen des 20. Jahrhunderts nachweisen. Aufgrund zunehmender Verstädterung und kleiner werdender Parzellen mussten auch Gärten kleinräumiger gestaltet werden. Doch wie Landschaft auf kleinem Raum inszenieren? Auf der Suche nach Antworten ging man in der Schweiz auf Tuchfühlung mit dem Land der aufgehenden Sonne. Parallelen waren etwa das Verhältnis zwischen Garten und Haus, die Konnotation mit dem Paradies, die Beziehung zwischen Innen und Aussen. Der Landschaftsarchitekt Gustav Ammann verglich die Arbeit der Landschaftsarchitektur einmal mit dem, was das japanische Volk bereits im 13. Jahrhundert lernte: Das Ziel hiesigen Gartenschaffens werde sein, den «Wert der Eleganz und der Verfeinerung der Einfachheit» ins Werk zu setzen. «Ursprünglich haben Dichter Gärten geschaffen», erläuterte die Autorin anlässlich der Finissage.
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Über die Wirkung der traditionellen japanischen Gartengestaltung auf die hiesige Landschaftsarchitektur gab es bislang kaum Literatur. Bei ihren Recherchen ist Rahel Hartmann Schweizer, Expertin für ostasiatische Kunstgeschichte, auf zahlreiche Schätze gestossen. Eine Auswahl aus rund 1000 Objekten hat sie auf eine überschaubare Anzahl von zehn Nachlässen d...
Inspirationen aus Nippon
Das Buch ‹Geliehene Szenerien› von Rahel Hartmann Schweizer zeigt die Wirkung der traditionellen japanischen Gartengestaltung auf die Schweizer Landschaftsarchitektur.
25.09.2024 14:00