Gutes Grün

Öffentliche Räume sind eine der wichtigsten Planungsaufgaben in der Landschaftsarchitektur. Doch wann ist ein Freiraum auch gut? Zwei Expertinnen beurteilen 17 Projekte aus den letzten 13 Jahren.

Öffentliche Räume sind eine der wichtigsten Planungsaufgaben in der Landschaftsarchitektur. Doch wann ist ein Freiraum auch gut? Zwei Expertinnen beurteilen 17 Projekte aus den letzten 13 Jahren.

Was macht einen guten öffentlichen Raum aus? Gleich zu Beginn des Gesprächs legen die beiden Expertinnen ihre Tierlists zurecht. Dann diskutieren sie, von S bis F und wieder zurück, einzelne Projekte werden hin- und hergerückt. Das Gespräch dreht sich um elf Kriterien, darunter Lebensqualität, Ästhetik, Mensch und Biodiversität. Gesucht war nicht nur eine Auslegeordnung, sondern auch ein aktueller Beurteilungsmassstab für Landschaftsarchitektur in Zeiten komplexer, von allen Seiten gestellter Anforderungen. 1 Klimaanpassung Die Klimakrise zeigt, wie wichtig kühle öffentliche Räume im Siedlungsraum sind. Heiss, hart und ohne Schatten geht heute nicht mehr. Gute öffentliche Räume sind also auch schattig. Im Süden wisse man das schon länger: «Sonne hat eine Präsenz, und deswegen läuft man im Schatten der Gebäude um die Plätze herum», so Fujan Fahmi. Selbstverständlich ist es unter Bäumen klimatisch angenehmer. Aber Klimaanpassung ist mehr als nur Baumpflanzung. Die Artenwahl kommt ins Spiel: Passen sich Grünanlagen an heissere Sommer an? Braucht es neue Baumarten? Zum Klimathema gehört auch der Umgang mit dem Wasser. Alles abführen war gestern. Das ist mit ein Grund, weshalb die Europaallee in Zürich weit unten auf den Tierlists landet. «Die Europaallee ist für mich eine Gestaltung, die noch den Groove der Neunzigerjahre hat. Sie ist ein inakzeptables Beispiel für unsere Planungskultur. Das Gesamtprojekt Europaallee war ein langsamer Riesendampfer, der kaum manövrierbar war.» Ladina Koeppel wird deutlich: «Gerade bei Themen wie Starkregenereignisse – ja, beim Klima allgemein – war bekannt, dass Anpassungen nötig sind. Aber in laufende urbane Projekte, in die Köpfe und auch in die gesetzlichen Grundlagen kam – und kommt! – es erst später.» Vor zehn Jahren war es noch undenkbar, Regenwasser mitten in der Stadt versickern zu lassen. Dazu Koeppel: ...

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