Die Landschaftsarchitektur hat sich von der Privatgartengestaltung zum Zukunftsberuf entwickelt. Wie, zeigt die Geschichte des BSLA - die heute gefeiert wird.
Claudia Moll,Peter Wullschleger
04.04.2025 08:00
Anlässlich des runden Geburtstags des Bunds Schweizer Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen (BSLA) lohnt es sich, 100 Jahre Verbandsgeschichte Revue passieren zu lassen. Dafür werfen wir Schlaglichter auf drei prägende Fragestellungen: Honorar, Positionierung, Frauen. Und schliessen ab mit einem Blick in die Zukunft. Am 27. Oktober 1925 gründeten Eugen Fritz senior, Robert Froebel, die Brüder Oskar und Walter Mertens, alle aus Zürich, sowie Otto Grossmann aus Aarau, Fritz Haggenmacher aus Winterthur, Fritz Klauser aus Rorschach, Adolf Vivell aus Olten und Emil Wyss aus Solothurn im Restaurant Du Pont in Zürich den Bund Schweizerischer Gartengestalter (BSG).
Die Traktandenliste der Gründungssitzung war kurz. Neben der Gründung des BSG und der Genehmigung der Statuten umfasste sie nur noch die ‹Genehmigung der Grundsätze für die Berechnung von Terrainaufnahmen, Gartenprojekten und Konsultationen›. «Ich kann nicht begreifen, wie man die Sitzung zur Gründungsversammlung des Bunds Schweizerischer Gartengestalter wieder mitten in die Herbstsaison verlegen kann und dazu noch gerade in die Woche vor Allerheiligen», hatte sich Adolf Vivell im Vorfeld echauffiert und war der Versammlung ferngeblieben. Auch Fritz Klauser war nicht gerade begeistert, dass die vorbereitende Kommission ihn in absentia zum Schriftführer ernannt hatte. Die Basis für das geeinte Angehen der Honorarfrage war aber gelegt. Geld und Geist: die Honorarfrage Auslöser für die Verbandsgründung war eine Sitzung am 20. April 1925, zu der der Handelsgärtnerverein Zürich die Gartenbauer der Schweiz eingeladen hatte. Thema: die «Verrechnung von Terrainaufnahmen und Gartenplänen». Vereinsmitglieder hatten darauf aufmerksam gemacht, dass «gewisse Architekten und Privatleute immer wieder versuchen, die Gartenbauer zu Gratis-Plan-Arbeiten zu veranlassen». Der unterzeichnende Walter Mertens w...