Die Rettung der Gartenanlagen

Wachsende Grundstoffe, ein sich wandelndes Klima, neue Nutzungsansprüche und gesetzliche Vorschriften: Der Erhalt von Gartendenkmälern ist ein anspruchsvoller Balanceakt.

Fotos: Daniela Valentini

Wachsende Grundstoffe, ein sich wandelndes Klima, neue Nutzungsansprüche und gesetzliche Vorschriften: Der Erhalt von Gartendenkmälern ist ein anspruchsvoller Balanceakt.

Gesetzlich sind sie gleichgestellt: Für Gebäude gilt das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz genauso wie für Gartenanlagen. Doch häufig sind Letztere weniger gut erhalten, was unter anderem an ihrem dynamischen Baustoff liegt: Pflanzen ändern ihre Erscheinungsform im Verlauf der Jahreszeiten, sei es aufgrund des Klimas oder wegen der Wetterextreme. Hinzu kommt, dass Politik, Naturschutz und Nutzende unterschiedliche Anforderungen an Grünräume stellen. Wie es gelingen kann, die Substanz und den Charakter historischer Gartenanlagen zu bewahren und sie gleichzeitig mit den an sie gestellten Ansprüchen in Einklang zu bringen, zeigen drei Beispiele aus den Kantonen Zürich und Thurgau. Neues Leben für historische Strukturen Ein Denkmal, das seit seiner Entstehung im 13. Jahrhundert stark von seinen Gärten geprägt wird, ist das ehemalige Kloster St. Katharinental in Diessenhofen TG. Da sich die heutige Nutzerin, eine Rehabilitationsklinik, an diesem Standort weiterentwickeln möchte, beauftragte der Kanton Thurgau das Büro SMS Landschaftsarchitektur, ein Parkpflegewerk für die Freiräume zu erstellen. «Es zeigte sich, dass die räumliche Struktur, wie sie zu Zeiten des Klosters angelegt wurde, und die barocke Prägung der Aussenräume noch erkennbar waren», sagt der Landschaftsarchitekt Johannes Stoffler. «Eine Totalsanierung der Klinik in den 1970er-Jahren hat jedoch zahlreiche historische Spuren beseitigt.» Längst waren die von den Nonnen angelegten Nutzbeete und Ziergärten pflegeleichten Rasenflächen und Sträuchern gewichen. Dadurch bot sich bei der im Jahr 2021 abgeschlossenen Umgestaltung des Klosterhofs die Möglichkeit einer Neuinterpretation. Ursprünglich war der Hof zweigeteilt und bestand aus einem Kreuzgarten und einem Friedhof. Diese Nutzungen verschwanden Mitte des 19. Jahrhunderts, als aus dem Kloster ein Krankenasyl wurde. ###Media_2### Wer h...

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