Städte beschatten
Die Seilfirma Jakob hat zusammen mit Rollimarchini Architekten eine Projektstudie für ein grünes Dach über dem Amthausplatz in Solothurn entwickelt. Die Idee und die Firma warten auf ihren Einsatz in Projekten.
Gegen die Überhitzung der Städte helfen Bäume, poröse Böden, Wasserflächen, grüne Fassaden – oder einfach Schatten. Weil in den Städten der Raum ober- und unterirdisch knapp ist, hat das Stahlseilunternehmen Jakob aus dem Emmental die Idee eines begrünten Seildachs entwickelt. Es führt die Erfahrungen des MFO-Parks und des Affenhauses Zoo Basel zusammen, an beiden Projekte war Jakob beteiligt. Dort ranken die Pflanzen nicht nur vertikal, sondern auch horizontal. Zusammen mit Rollimarchini Architekten hat Jakob nun eine Projektstudie für ein grossflächiges grünes Dach über dem Amthausplatz in Solothurn entwickelt. Die Visualisierung zeigt ein weit gespanntes zeltartiges Stahlnetz über dem Platz, an dessen Tragstruktur Schlingpflanzen hinaufklettern. Sie bilden mit den Jahren im Sommer ein grünes Dach und lassen im Winter das Licht durch. Die begrünte Seilstruktur spendet so Schatten, schafft ein angenehmes Mikroklima und bietet Lebensraum für Insekten und Vögel, ohne einen allzug grossen – auch ökologischen – Fussabdruck. Das Projekt im Ideenstatus wartet nun auf Landschaftsarchitektinnen und -architekten, die damit Stadträume bespielen.