Achsen und Eichen

Der Bau der Genfer Bahnlinie CEVA hat auch neu gestaltete ­Lebensräume mit sich gebracht. Ein Streifzug durch die unterschiedlichen Ansätze der Landschaftsarchitektur.

Fotos: Matthieu Gafsou

Der Bau der Genfer Bahnlinie CEVA hat auch neu gestaltete ­Lebensräume mit sich gebracht. Ein Streifzug durch die unterschiedlichen Ansätze der Landschaftsarchitektur.

Über weite Strecken liegen die Gleise der neuen Bahnverbindung Cornavin – Eaux-Vives – Annemasse (CEVA) unter dem Boden. So hat Genf an der Oberfläche Platz gewonnen für die ‹Voie verte›, die ebenfalls von der neuen Station Eaux-Vives in der Innenstadt durch Aussenquartiere nach Annemasse führt. Zu diesem bereits realisierten Teilstück werden in den nächsten Jahren etliche weitere hinzukommen, sodass die grenzüberschreitende ‹Voie verte› – mal schlicht ein Weg, mal ein bandartiger Park – am Ende 22 Kilometer messen wird. ###Media_1### Voie verte: kontrastreiche Achse Doch schon heute ermöglicht das grüne Band gleich mehrfach neue Verbindungen: für die gesunde und umweltfreundliche Fortbewegung, für die ökologische Vernetzung. Mit ihrer regional typischen Flora bieten die Borde und Mittelstreifen Lebensraum für Mauereidechsen, Sandschrecken und Schmetterlinge. Heckenstrukturen, Wiesenböschungen und heimische Gehölze schaffen ein optisch wie ökologisch abwechslungsreiches Biotop, das Teil des ökologischen Ausgleichs für den Bau der CEVA-Linie ist. Die Menschen wiederum geniessen die gestalterischen Qualitäten: Die teils eingeschnittene Lage der ‹Voie verte› lässt sie eintauchen in eine Raumachse, die in Längsrichtung zwar einheitlich, im Detail aber über­raschend vielfältig gestaltet ist und die umliegende Bebauung wohltuend kontrastiert. Entlang der Achse sind auch wenige kleine Rast­plätze mit Bänken und Bäumen zu finden. Manche davon binden den grünen Weg an Schnittpunkten mit Strassen in die Quartiere ein. Doch diese Aufenthaltsorte für Anwohnerinnen und Anwohner bleiben spürbar zweitrangig – das Konzept gewichtet den ökologischen Ausgleich und die lineare Nutzung deutlich höher. Auf der ganzen Länge sind die Bahnen für Fussgängerinnen und Velofahrer klar und grosszügig zoniert, wobei der Fussweg s...

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