«Deus in machina» von Philipp Haslbauer, Aljosa Smolic, Marco Schmid. Peterskapelle Luzern, 23. August bis 30. Oktober.

Viel Kunst zum hundertsten Geburtstag

Die Schweizerische St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche (SSL) ist 100. Dieses Jubiläum feiert sie mit Kunstinterventionen in Kirchen in der ganzen Schweiz.

Die Förderung des Diskurses in den Bereichen zeitgenössische Kunst und Architektur, Kirchen, Spiritualität und Religion in der modernen Gesellschaft – dies ist das Anliegen der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche (SSL). Gegründet 1924 in Olten, feiert die SSL dieses Jahr ihr hundertjähriges Jubiläum. Und sie tut dies ausgiebig: mit Kunstinterventionen in Kirchenräumen in rund dreissig Kirchen in der ganzen Schweiz, mit dem Jahrbuch ‹Kunst + Kirche 2024› und mit einer Ausstellung in Kooperation mit dem Vitromusée in Romont. Die Jubiläumstagung in Köniz bildet am 31. August den Auftakt des Jubiläumsreigens.

 

Ursprünge in Genf
Vorläuferin der Lukasgesellschaft war die 1919 in Genf gegründete ‹Groupe de Saint-Luc et de Saint-Maurice›, die sich 1924 wieder auflöste. Im Anschluss an eine Ausstellung moderner christlicher Kunst in Basel gründen im gleichen Jahr die Mitglieder der Genfer Gruppe zusammen mit Architekten, Künstlern und Theologen die Schweizerische Lukasgesellschaft. Um Mitglied zu werden, musste man Katholik und Schweizerbürger sein. Ihre Blütezeit erlebte die Lukasgesellschaft in den Boomjahren des Schweizer Kirchenbaus in den 1950-er bis 1980er-Jahren mit rund 1000 Mitgliedern. Seit 1958 wird die katholische Konfession und das Schweizer Bürgerrecht keine Bedingungen mehr für eine Mitgliedschaft.

Mit den Jahren öffnet sich die SSL auch thematisch, und seit 1988 vertritt sie eine offene ökumenische Haltung. Heute bietet die Lukasgesellschaft Beratung beim Bau oder der Gestaltung von Räumen der Stille in Spitälern oder Pflegezentren oder dem Umbau oder der Umnutzung von Kirchen an. Sie publiziert regelmässig Jahrbücher und organisiert Tagungen oder Kunstprojekte in Sakralräumen.

 

Breites Jubiläumsprogramm
Interessant für ein grösseres Publikum sind die Kunstinterventionen in 28 Kirchen (fast) in der ganzen Schweiz. Diese hat die SSL eigens in einem Faltblatt zusammengefasst. Einige der Interventionen befassen sich mit bestehenden Kunstwerken, andere sind davon unabhängig, etliche sind mit Begleitveranstaltungen angereichert. Das Spektrum des Programms erstreckt sich von einer Kunst- und Architekturführung in der Kirche Heilig Geist in Zürich über das Kunstprojekt ‹verlicht mein nicht› in der Evangelischen Bergkirche Amden oder die Performance ‹Brief ins Jenseits› in der Hofkirche in Luzern bis zu ‹Radio 1–7›, einer Klanginstallation von sieben UKW-Sendern und 49 Kofferradios in der Reformierten Kirche in Winterthur Veltheim.

«Wie viel Religion steckt in einem Kunstwerk oder einem Bau? Welchen Einfluss hat die religiöse Biografie auf die Arbeit als Künstler:in oder Architektin:in? Und wie schlägt sich dies im Werk nieder?», dies sind die Themen der Jubiläumsveranstaltung vom 31. August im Pfarreizentrum St. Josef in Köniz.

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