Filmstill aus «Homo urbanus Dohanus», einem der zehn gezeigten Filme.

Stadtmenschen schauen

Das Schweizerische Architekturmuseum zeigt das neueste Werk von Bêka & Lemoine. Die Film-Installation ‹Homo urbanus› ist gross angelegt, kommt aber über Stereotype nicht hinaus.

Mit ‹ Koolhaas Houselife › gelang dem Film- und Kunst-Duo Ila Bêka und Louise Lemoine 2008 nichts weniger als die Neudefinition des Architekturfilms. Die Maison à Bordeaux von Rem Koolhaas konsequent aus der Perspektive der Putzfrau zu zeigen und so die ikonische Architektur knietief im Alltäglichen zu verorten, war ein gleichermassen humorvoller wie kritischer Zugriff, der weithin begeisterte. Aus der kreativen Küche von Bêka & Lemoine folgten weitere Filme in verwandter Machart. Häufig ermöglichten sie einen überraschenden Blick auf Bekanntes, immer rückten sie statt der Bauten das Alltagsleben und den Menschen in den Vordergrund.  ###Media_2### Wenn nun also im Schweizerischen Architekturmuseum ( S AM ) in Basel der neuste Wurf von Bêka & Lemoine präsentiert wird, dann ist das zuerst einmal interessant, nicht zuletzt, weil das neue Werk formal neue Pfade betritt: Bei ‹ Homo Urbanus › handelt es sich nicht um einen einzelnen Film, sondern um eine Installation, die aus zehn verschiedenen Filmen aus zehn verschiedenen Städten besteht. Dabei soll es um den Stadtmenschen gehen, um sein Ringen mit der von ihm selbst gebauten Umwelt. Im S AM ist die Installation einfach, aber überzeugend arrangiert: Der lange Vorraum zeigt eine Reihe ausgewählter Filmstills sowie ein sehenswertes Gespräch zwischen Ila Bêka und Louise Lemoine, danach folgen vier dunkle Räume, in denen je wandfüllend ein Film gezeigt wird. Vorhänge und Wände dienen als Raumteiler, lassen aber jeweils eine türgrosse Verbindung offen, so dass die verschiedenen Filme miteinander zu kommunizieren beginnen. ###Media_3### Trotz der vielversprechenden Ausgangslage stellt sich nach dem Besuch der Ausstellung eine leise Enttäuschung ein. Das liegt primär an den einzelnen Filmen, denen es bei einer Gesamtlaufzeit von zehn Stunden schlicht an interessantem Inhalt mang...
Stadtmenschen schauen

Das Schweizerische Architekturmuseum zeigt das neueste Werk von Bêka & Lemoine. Die Film-Installation ‹Homo urbanus› ist gross angelegt, kommt aber über Stereotype nicht hinaus.

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