Das Kunsthaus Zürich hat mit dem Datengemälde «Glacier Dreams» von Refik Anadol eine neue Attraktion. Noch nie sah Gletscherschmelze so schön aus.
Kunst soll Spass machen. Und das macht die Kunst von Refik Anadol. Der Künstler baut Installationen, die faszinieren, fesseln, begeistern. Bunte Strudel greifen förmlich nach dem Publikum, das staunt – und gelegentlich Selfies knipst. Jetzt auch im Kunsthaus Zürich Dank einer Schenkung der Bank Julius Bär. Beim Auftritt des Künstlers an der Medienkonferenz geht ein Raunen durch die Ränge. Er spricht über die inspirierende Kraft der Natur und seinen Lieblingsfilm: «Blade Runner». Der charmante 40-jährige hat Fans, und das Kunsthaus Zürich eine neue Attraktion.
Refik Anadol, geboren in Istanbul und heute in LA lebend, gilt als Pionier der KI-basierten Kunst. Für seine Werke geht er stets von Daten aus. Für das Museum of Modern Art in New York (MoMA) hat er Algorithmen entwickelt, die aus Sammlungswerken und Live-Daten aus dem Museum, wie beispielsweise der Temperatur oder der Lautstärke, ein sich ständig veränderndes Bild errechnet. Wird es im Haus lauter, weil eine Schulklasse eintritt, wechseln die Farben oder die Dichte der Lichtwirbel. Ein Schelm (oder ein Snob?), wer bei den «Machine Hallucinations» an einen Bildschirmschoner denkt, wie der Chef-Kritiker des «New York»-Magazins, Jeff Saltz.
In Pantoffeln auf den Gletscher «Datengemälde» nennt Anadol sein Konzept, wo keine Farbe trocknen muss, um Bestehendes neu zu übermalen. Die «Glacier Dreams» in Zürich stecken in einem schwarzen Kubus. Im hellen Marmor-Treppenhaus des Chipperfield-Baus hebt er sich ab wie ein verlorener Handschuh im Schnee.
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Mit Filzpantoffeln über den Strassenschuhen schlurft das Publikum in den Gletschertraum. Eisiges Blau schlingt sich um die eigene Achse, schlägt Wellen. Die Farben ziehen sich zusammen, um sogleich über sich hinaus zu wachsen. Decke und Boden spiegeln den Farbwirbel zur Unendlichkeit.
Refik Anadol beseelt die KI, er lässt sie den Werktiteln nac...
Man wird ja wohl noch träumen dürfen
Das Kunsthaus Zürich hat mit dem Datengemälde «Glacier Dreams» von Refik Anadol eine neue Attraktion. Noch nie sah Gletscherschmelze so schön aus.
17.01.2025 10:46