Kunst und Bau: Auch der Aargau spart
Der Regierungsrat des Kantons Aargau hat kürzlich beschlossen, den Kunst-und-Bau-Kredit beim Neubau der Notrufzentrale in Aarau ersatzlos zu streichen.
Der Künstlerverband visarte.aargau wehrt sich in einem Communiqué gegen die ersatzlose Streichung des Kreditantrages von 140000 Franken für Kunst im öffentlichen Raum beim Neubau der Notrufzentrale in Aarau. Die durch den Regierungsrat beschlossene Einsparung entspreche nur einem Anteil von rund 0.35 Prozent der Gesamtprojektsumme von 40 Millionen Franken, so visarte. Stossend findet der Verband, dass der Regierungsrat 2008 sich selbst zu einem Kunstprozent bei öffentlichen Bauten verpflichtet hat und nun den eigenen Auftrag – bei grösseren Bauvorhaben auch den kulturellen Werten unserer Gesellschaft eine Plattform zu geben – nicht erfüllt. Visarte appeliert nun an den Grossen Rat, dass dieser sich für die Ausführung eines Kunst-und-Bau-Projektes einsetzt und dafür sorgt, dass der Baukredit wieder um den entsprechenden Betrag erhöht wird.
Nicht nur im Aargau kommt Kunst und Bau unter die Räder, auch in Chur: Auch «Uccelin», das Gewinnerprojekt des Künstlers Hans Danuser aus dem Kunst-und-Bau-Wettbewerb im Rahmen der Renovation des Schulhauses Quader in Chur, soll weggespart werden. Danuser wehrt sich allerdings derzeit vor Verwaltungsgericht dagegen und will Schadenersatz einfordern, falls die Stadt Chur den Vertrag mit dem Künstler tatsächlich bricht. Danuser wirft der Stadt vor, die «Spielregeln während des Spiels» zu ändern, was juristisch nicht haltbar sei.