Konsumkultur
Wenn Jelmoli demnächst seine Türen schliesst, geht ein Stück Kulturgeschichte zu Ende. Damit diese nicht vergessen geht, macht das Stadtarchiv nun das Firmenarchiv des grössten Zürcher Warenhauses zugänglich.
2018 feierte Jelmoli noch stolz sein 185-jähriges Jubiläum. Nun ist die Zeit des grössten Zürcher Warenhauses vorbei – es schliesst Ende Februar definitiv. Damit wenigstens seine Geschichte überdauert, macht das Zürcher Stadtarchiv das Firmenarchiv von Jelmoli öffentlich zugänglich. Es umfasst Kataloge, Werbematerial, Geschäftsunterlagen, Bilder und Filme. Einige Unterlagen reichen bis zur Gründung des Warenhauses zurück, als der Italiener Giovanni Pietro Guglielmoli Ciolina in Zürich sein Handelshaus eröffnete.
Das Archiv lässt Interessierte nicht nur in die Konsumwelten der letzten Jahrhunderte eintauchen, sondern gibt auch Einblick in die gesellschaftliche und politische Entwicklung Zürichs. So bleibt ein Stück des Warenhauses, das Spiegelbild der Zürcher Sozial- und Wirtschaftsgeschichte war, für die Zukunft erhalten. Wer einen Blick in die fotografische Dokumentation des Jelmoli werfen möchte, kann dies online über das Baugeschichtliche Archiv der Stadt Zürich tun.


Wer die Schliessung des Jelmoli in einen grösseren geschichtlichen Kontext setzen will, besucht vorher die Ausstellung «Konsumwelten – Alltägliches im Fokus» im Landesmuseum. Sie zeigt, wie sich das Einkaufen in den letzten 170 Jahren verändert hat. Eine Reflexion über das Schweizer Konsumverhalten mag wehtun, ist aber nötiger denn je. Spätestens, seit er chinesische Online-Handel-Gigant Temu die Märkte mit Billigprodukten flutet und dabei jegliche Regeln bricht.

Stadtarchiv Zürich
Neumarkt 4, Haus zum untern Rech, 8001 Zürich
Die Einsicht in die Unterlagen des Jelmoli-Firmenarchivs im Lesesaal des Stadtarchivs Zürich ist nach Voranmeldung kostenlos möglich.
«Konsumwelten – Alltägliches im Fokus»
Landesmuseum Zürich, Museumstrasse 2, 8001 Zürich
Geöffnet bis 21.04.2025
Noch bis Mittwoch, dem 22. Januar 2025 läuft im Zürcher Kino Houdini der Film «Jelmoli – Biografie eines Warenhauses».