Das ehemalige Kloster Selnau stand einst dort, wo heute das 8er-Tram der Selnaustrasse entlang fährt. Fotos: Amt für Städtebau, Archäologie

Verschwundene Orte

Die Ausstellung «Verschwundene Orte» im Haus zum Rech lässt mehr als 28 Kirchen, Kapellen und Klöster in Zürich wieder aufleben, vermittelt neue Einblicke und thematisiert die zukünftige Verwendung solcher sakraler Bauten.

Einst stand dort ein Kloster, heute fährt auf der Selnaustrasse, Ecke Gerechtigkeitsgasse, das 8er-Tram. Wo heute in der Schuhabteilung des Coop-City St. Annhof Schuhe anprobiert werden, stand die Annakappelle. Oder auf einem Hügel beim heutigen Parkhaus Urania befand sich einst das grosse Oetenbachkloster. So und anders ist es vielerorts in Zürich. Der Grund liegt in der Abschaffung von Zürcher Klöster und Kapellen durch die Reformatoren: Einige Bauwerke wurden unmittelbar nach der Reformation abgebrochen, andere wurden zweckentfremdet oder erst im späten 19. und 20. Jahrhundert im Zuge der grossen Stadtentwicklung aus dem Weg geräumt. Das Verschwinden veränderte die Wahrnehmung des Raums und bedeutete für Zürich eine tiefgreifende UmwälzungDölf Wild, Leiter der Stadtarchäologie, und sein Team treffen bei aktuellen Bauprojekten immer wieder auf Spuren solcher verschwundener Orte, die die Archäologen neugierig machten und zum Ausstellungskonzept motiverten. Teilweise sind die Grundrisse bekannt. Proportionen, die im jeweiligen Baustil üblich waren und das Studium vergleichbarer, noch erhaltener Bauten führen zur Rekonstruktion von sieben «verschwundenen Orten». Die aktuelle, gleichnamige Ausstellung lässt die mehr als 28 Kirchen, Kapellen und Klöster mit neuen Einblicken wieder aufleben. Heute gibt es in Zürich noch 26 Kirchen und 55 Pfarrkirchen. Nicht mehr alle werden wirklich gebraucht. Lösungen sind gesucht. Die Ausstellung «Verschwundene Orte» im Haus zur Rech thematisiert deren weitere Verwendung und verbindet so das spannende Gestern und Heute mit einer noch offenen Zukunft für sakrale Bauten. ...
Verschwundene Orte

Die Ausstellung «Verschwundene Orte» im Haus zum Rech lässt mehr als 28 Kirchen, Kapellen und Klöster in Zürich wieder aufleben, vermittelt neue Einblicke und thematisiert die zukünftige Verwendung solcher sakraler Bauten.

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