Die Installation «This is not a shirt» im Arsenale. Fotos: Julien Lanoo

«This is not a shirt»

Anna Heringers Installation in Venedig thematisiert den unmenschlichen Alltag von Textilarbeitern in Bangladesch und sucht Lösungen, die vor Ort wirken.

Anna Heringers Installation «This is not a shirt» in Venedig thematisiert den unmenschlichen Alltag von Textilarbeitern in Bangladesch und sucht Lösungen, die vor Ort wirken.Vor fünf Jahren war die Architektin Anna Heringer ein Bangladesh eingeladen, um über das Thema der Landflucht, die Arbeit in Textilfabriken und die damit verbundenen Konsequenzen für die Familien zu diskutieren. Ratschläge sollte sie geben, jedoch merkte sie schnell, dass sie mit dem Werkzeug Architektur schnell am Ende war. Eigentlich, so fand sie, müsse man das Produkt ändern, damit eine dezentrale und natürlichere Produktion wieder möglich werde.Mit ihrer Installation «This is not a shirt» (siehe auch Axel Simons «Biennale Countdown 1») in Venedig thematisiert sie nun den unmenschlichen Alltag von Textilarbeitern in Bangladesch. Stellvertretend für das Leben im Umfeld der Fabriken steht im Arsenale ein wenige Quadratmeter grosser Raum: Die Goldfarbe Aussen steht zugleich für die Träume der Menschen und für die Shoppingmalls unserer kapitalistischen Welt. Im Inneren trifft einen die Realität – die Wände sind tapeziert mit Zeitungsberichten über katastrophale Arbeitsbedingungen und Unglücke, die in den Fabriken in der Vergangenheit passiert sind. Der Brand in der Tazreen-Kleiderfabrik im November 2012 mit 117 Tote und mehreren hundert Verletzten oder der Rana Plaza-Einsturz in Sabhar mit 1135 Tote und mehr als 2400 Verletzten.Das Leben in Bangladesh ist hart, die Menschen arbeiten an sechs Tagen die Woche je zehn oder mehr Stunden, sehen ihre Kinder kaum und ihre Familie vielleicht einmal im Jahr. Der einzige verbleibende Freiraum – «Freespace» lautet ja das Thema der diesjährigen Architekturbiennale – ist der Fernseher, in den abends apathisch gestarrt werde, so Heringer. Anna Heringer war in den Fabriken, hat auch schon an Nähmaschinen gearbeitet in Bangladesh. «Die Arbeiteri...
«This is not a shirt»

Anna Heringers Installation in Venedig thematisiert den unmenschlichen Alltag von Textilarbeitern in Bangladesch und sucht Lösungen, die vor Ort wirken.

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