Eine Art analoges Facebook: Die Wand rund um den Trinkbrunnen der Gebrüder Riklin in der Überbauung Hunziker-Areal/Mehr als Wohnen in Zürich. Fotos: Frank und Patrik Riklin

Social Urban Zone tot

Am 20. Dezember, um 11 Uhr, wird das Trinkbrunnenloch im Hunziker-Areal zugeschraubt und der Brunnen mangels sozialer Interaktion (und Betreuung) in den Dornröschenschlaf geschickt. Kein grosser Verlust.

Im Sommer 2013 haben Frank und Patrik Riklin vom Atelier für Sonderaufgaben einen Getränkeautomat neben der Baustelle des Hunziker-Areals (Mehr als Wohnen) in Zürich montiert. 2015 haben die Künstler ihren «Trinkbrunnen» ins fertig gebaute Hunzikerareal gezügelt und permanent hinter eine Hauswand gebaut. Das Kunst-und-Bau-Projekt hatte schon immer Freunde und Feinde. Denn der Getränkeautomat, der einen sozialer Raum hätte entstehen lassen sollen, eine Social Urban Zone, wie es die Künstler nennen, hat neben Lärm auch «aus der sauberen Hauswand rund um das Ausgabeloch eine dreckige Wandtafel gemacht, eine Art analoges Facebook ist entstanden», wie ich vor knapp zwei Jahren schreib. Nun vermelden die Künstler und auch der Tages-Anzeiger sein Ende. Am Donnerstag, 20. Dezember, um 11 Uhr, wird das Trinkbrunnenloch im Hunziker-Areal zugeschraubt und der Brunnen mangels sozialer Interaktion (und Betreuung) in den Dornröschenschlaf geschickt. Das ist kein grosser Verlust, denn Kunst und Bau, die für die Bauzeit geplant und gedacht war, sollte dann auch irgendwann einmal sterben dürfen. RIP Social Urban Zone.

 

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Kommentare

Andreas Konrad 28.12.2018 22:22
Aus einem millionenteuren Prestigeprojekt einen «Fläden» zu machen , der an ein Pariser Problem -Vorortviertel erinnert . Das muss man erst mal schaffen . Weg damit . Die sorgfältig gestalteten Räume dort haben Besseres verdient .
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