Virtuose Musik, prächtige Architektur: Bachs h-moll-Messe in der Kirche des Klosters Einsiedeln

Martin Leutholds Gold für Bachs Messe in h-moll

Das Origen Festival Cultural aus dem Oberhalbstein hat mit einer Inszenierung von Johann Sebastian Bachs h-moll-Messe seinen Festspielsommer in der Kirche des Klosters Einsiedeln eröffnet. Natürlich ging es um die Musik – Bachs h-moll-Messe ist eines der grossen Gesangswerke der abendländischen Musik. Aber wer es mit der Kirche Einsiedeln aufnehmen will muss nicht nur tüchtig singen, geigen und trompeten, er muss es auch visuell aufnehmen mit den Räumen und ihren Stukkaturen, Skulpturen und Bildern.

Das Origen Festival Cultural aus dem Oberhalbstein hat mit einer Inszenierung von Johann Sebastian Bachs h-moll-Messe seinen Festspielsommer in der Kirche des Klosters Einsiedeln eröffnet. Natürlich ging es am Samstag- und Sonntagabend um die Musik – Bachs h-moll-Messe ist eines der grossen Gesangswerke der abendländischen Musik. Aber wer es mit der Kirche Einsiedeln aufnehmen will muss nicht nur tüchtig singen, geigen und trompeten, um in den grossen Volumen bestehen zu können, er muss es auch visuell aufnehmen mit den Räumen und ihren Stukkaturen, Skulpturen und Bildern. Also besorgte Clau Scherrer mit dem Origen Ensemble Vocal aus Graubünden und dem Orchester Cocerto Stella Matutina aus Voralberg die Musik. Leicht und schnell, mit virtuosen Sologesängen und Bachtrompeten, die ab und zu holprig schepperten. Martin Leuthold, der Designer von Jakob Schläpfer aus St. Gallen, hat für die Sängerinnen und Sänger goldene Talare entworfen, Zitate des grossen barocken Bilderbuchs von den Einsiedler Kirchenwänden und –decken aufnehmend; Giovanni Netzer von Origen inszenierte ein Lichtspektakel, das die eh schon markante Plastizität des Kircheninterieurs in Bewegung brachte und die Textinhalte und musikalische Atmosphäre in Lichträume transportierte – etwa dann, wenn er im «Cruzifixus» den Raum in Dunkelheit hüllte, um ihn beim «Et resurrexit» in mystisches Licht zu tauchen, das hinter dem Hochaltar hervorbrach und den gesamten Kirchenraum wieder ins Licht tauchte.
Das Programm des Festivals Origen ist diesen Sommer dem Paradies gewidmet. Es geht um Himmelsstädte, Engelstürze, Cherubengesang und Paradiesvisionen. Wer wissen will, was wie wo gesungen, gespielt und gemurmelt wird: www.origen.ch. Und am 28. und 29. Mai übrigens führt der Chor «Vocativ» die h-moll-Messe in der Kirche von Kappel am Albis du einen Tag darauf in St. Peter in Zürich auf. www.vocativ.ch.

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