Eric Hattans Installation «S'Vrenelisgärtli oder: S'Echo vom Sollbruch»

Kunst im sterbenden Bau

Sollbruchstelle bringt Kunst in den sterbenden Bau. Zum vierten Mal bearbeiten Künstlerinnen und Künstler einen Bau, der bald verschwinden wird. Jetzt profitiert das Orion-Gebäude in Zürich, das bald dem Ersatzneubau von EM2N weichen wird.

Diesmal trifft es mit 'Orion' einen von Beginn weg schlecht konzipierten Bau: Obwohl erst 1989 in postmoderner Aufmachung erbaut, wird der zweiteilige Bürokomplex abgerissen. Betritt man die Kunstinstallation im ersten Stock, die vom Verein Sollbruchstelle organisiert wurde, kann man nachvollziehen, weshalb die Vermietung der 30'000 Quadratmeter Büroflächen der PSP Property zunehmend schwer fiel: Muffige Materialien, niedrige Räume, endlose Gänge, unflexible Grundrisse, und wie man hört, ist das Ganze auch noch schlecht isoliert. EM2N plant deshalb einen Ersatzneubau und steuert unter dem Titel «Ode an die Verdichtung» auch gleich zwei Installationen bei. Inspiriert sind die Architekten offenbar von dystopischen Räumen, wie sie einem Horrorfilm entstammen könnten: im niedrigen Büroraum ziehen sie einen Zwischenboden ein, ein zweites Einzelbüro trennen sie so, dass noch knapp ein Tischschen und schön gerahmte Renderings des geplanten Baus Platz findet. Zehn Kunstschaffende verändern eine rund 1000 Quadratmeter grosse Büroetage, mit mehr oder weniger Brecheisen. Eric Hattan hängt Wäsche auf einer Leine, die er durch mehrere Büroräume spannt und schichtet in der Installation «S'Vrenelisgärtli oder: S'Echo vom Sollbruch» herausgerissene Abdeckungen, Abfall und Bauschutt zur Skulptur. Olaf Breuning präsentiert in der Flucht eines Grossraumbüros eine Fotoarbeit mit dem schönen Titel «If the Only Tool is a Hammer Everything Looks Like a Nail» von 2016. Neben diesen Bekannten sind auch jüngere Positionen etwa von Gregory Hari oder Nico Sebastian Meyer zu sehen. Oder von Janet Mueller, die ihren Raum von Teppich, Tür, Deckenverkleidung und Leuchten befreite, aus gefundenem Material eine Skulptur formte und alles mit weisser Farbe übermalte. Bei Luzia Rink steigt man in einen Maleranzug und schmeisst auf einem grünen Spielfeld Farbbomben an die Wände. Nicht alles ü...
Kunst im sterbenden Bau

Sollbruchstelle bringt Kunst in den sterbenden Bau. Zum vierten Mal bearbeiten Künstlerinnen und Künstler einen Bau, der bald verschwinden wird. Jetzt profitiert das Orion-Gebäude in Zürich, das bald dem Ersatzneubau von EM2N weichen wird.

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