Veronika Spierenburg, …as it is, 2014, Videostill Fotos: zVg

Kunst aus Kunsthausarchitektur

Museen werden der Kunst gebaut. Naheliegend, dass sie auch Material für künstlerische Arbeiten werden. Manor-Preisträgerin Veronika Spierenburg zeigt im Kunsthaus Aarau, was dabei entsteht.

Museen werden der Kunst gebaut. Naheliegend, dass sie auch Material für eine künstlerische Auseinandersetzung werden. Manor-Preisträgerin Veronika Spierenburg zeigt im Kunsthaus Aarau, was dabei entsteht.

Sie zeigt einerseits Fotografien, mit denen sie das Kunsthaus Glarus, das Östergötlands Museum in Linköping und das Museum Boijmans van Beuningen in Rotterdam erkundete – ihr Interesse bezieht sich dabei auf den Raum im Generellen und darauf, wie die konkreten Räume materialisiert sind, in Bezug auf Boden, Wandabschlüsse, Treppendetails, aber auch Displays, Leuchten, Lichtdecken. Zum aktuellen Raum, in dem wir ihre Kunstwerke in Aarau sehen, knüpft sie einen direkten Bezug: die Arbeit Shaped Light (2014) übersetzt das einfallende Tageslicht in eine Tonspur, die sich auch über die anderen Werke legt. Damit öffnet sie die Wahrnehmung des Raums, den wir uns meist über den Blick erschliessen, auf den Klang.

Wie vielfältig die Aneignung des Museums sein kann, zeigt auch die Fotoinstallation Table-Chair (2014). In den erwähnten Museen hat Veronika Spierenburg eingelagerte, alte Stühle ausgewählt und zu abstrakten Gebilden gefügt. Im Kunsthaus Aarau entsteht daraus eine Fotoinstallation, mit der Bilder des nutzlos gewordene Mobiliars den Kunstraum möblieren. In diesem Raum kommt die mise-en-abîme, die unweigerlich entsteht, wenn im Museum über den Raum des Museums nachgedacht wird, vielleicht am Schönsten zur Geltung.

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