Gerade stehen

Wird über die Konzernverantwortung abgestimmt, braucht es ein klares Ja – auch von Architekten, Planerinnen und Designern. Es stützt ihre Werte und ihr Geschäftsmodell.

Wird über die Konzernverantwortung abgestimmt, braucht es ein klares Ja – auch von Architekten, Planerinnen und Designern. Es stützt ihre Werte und ihr Geschäftsmodell.

«Kein Architekt fragt, woher das Alu im Fensterrahmen kommt», titelte Hochparterre im Januar über einem Streitgespräch zur Konzernverantwortungs-Initiative siehe Hochparterre 1–2/20. Diese will verbindliche Regeln festlegen, damit Schweizer Unternehmen und ihre Tochterfirmen weltweit Menschenrechte und Umweltstandards respektieren und auch dafür haften. Die Initiative ist zurzeit im Hin und Her zwischen Stände- und Nationalrat. Ein griffiger Gegenvorschlag ist unwahrscheinlich. So wird sie wohl Ende Jahr oder Anfang 2021 vors Volk kommen. Der Kampf um Ja-Stimmen wird lang und hart. Er darf nicht ruhen. Denn: Diese Abstimmung ist zu gewinnen. Drei Argumente dafür Ein Ja zur Initiative ist aus drei Gründen nötig. Erstens: Die Initiative fordert körperliche Integrität, angemessene Mittel zum Leben und Schutz vor Umweltschäden – drei fundamentale Menschenrechte. Sie gelten in der Schweiz. Wer in Vietnam Kinderarbeit für günstige T-Shirts duldet oder wer in Peru Landstriche für Rohstoffe zerstört, muss dafür geradestehen. Zweitens: Egoistisch handeln darf keinen Vorteil schaffen. Viele Unternehmen halten sich an die Regeln. Doch einige Konzerne ignorieren Umweltstandards und Menschenrechte für ihren Profit. Das ist zu unterbinden. Drittens: Freiwillig reicht nicht. In der globalisierten Welt hat der Nationalstaat nicht mehr dieselbe Reichweite wie früher, insbesondere das Rechtssystem genügt nicht, um falsches Handeln der Konzerne ahnden zu können. Heute kann eine Zürcher Firma zu fragwürdigen Bedingungen in Bangladesch problemlos Kleider konfektionieren lassen, wie es nach hiesigen Arbeits- und Umweltschutzgesetzen unmöglich wäre. Corporate Social Responsibility als freiwilliges Konzept ist wünschenswert, reicht aber nicht aus. Es braucht Gesetze, die verantwortungsvollem Handeln Reichweite verschaffen. Wer mit «Verrechtlichung» und «unnötiger Bürokratie...

E-Mail angeben und weiterlesen:

Geben Sie uns Ihre E-Mail-Adresse und wir geben Ihnen unseren Inhalt! Wir möchten Ihnen gerne Zugriff gewähren, obwohl dieser Beitrag Teil unseres Abos ist.