Magali Reus, Parking (Retainer), 2014 Fotos: Stefan Altenburger

Fit for purpose

Design bestimme die Wahrnehmung fast aller Lebensbereiche, sagt Sabine Rusterholz Petko. Die scheidende Direktorin des Kunsthaus Glarus zeigt neun Positionen, die sich mit den «perfekten, computergenerierten und oft entpersonalisierten Oberflächen» auseinandersetzen.

Mit kritischem Anspruch, denn die Kunst will zeigen, welche Auswirkungen solcherlei Gestaltung auf uns hat. Etwa das Jalousien-Ballett der Koreanerin Haegue Yang, die uns damit bereits an der Biennale in Venedig 2009 verzauberte. Die Künstlerinnen und Künstler, deren Werke die These überprüfen sollen, stammen aus der Generation der Digital Natives. Zum Beispiel Magali Reus, deren präzise Eingriffe vier an die Wand montierte Klappsitze in ein ästhetisches Objekt verwandeln. Die Umdeutungen, die in den Werken stattfinden, gehen in unterschiedliche Richtungen. Vom eher Anekdotischen bis hin zur Kritik an der – von der glänzenden Oberfläche des «Design», aber auch von unserer Anspruchshaltung angetriebenen – Konsumkultur nehmen die Arbeiten eine Diskussion auf, die im Design längst als Non Intentional Design geführt wird. Weil die Objekte im Kunstkontext aber dem Gebrauch enthoben sind wirken sie hier besonders – verführerisch. 

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