«République Géniale» ist ein Ausstellungsprojekt des Berner Kunstmuseums in Kooperation mit der Dampfzentrale.

Ein Meter über dem Boden

Das Berner Kunstmuseum ruft in Kooperation mit der Dampfzentrale die «République Géniale» aus. In diesem Rahmen soll ein Symposium die Architektur als soziale und ökologische Akteurin neu verhandeln.

Ganz nach der Idee des französischen Konzeptkünstler Robert Filliou, der den Begriff 1968 prägte, sollen in der «République Géniale» des Berner Kunstmuseums während drei Monaten gesellschaftliche Themen wie Territorium, Klima und Bildung diskutiert werden. Hierzu nutzt das Ausstellungsprojekt verschiedene Formate, um Kunstschaffende, Architekten, Studierende und Wissenschaftler mit dem Publikum in Kontakt zu bringen. Zu den rund zwanzig Produktionen gehört neben Einzelauftritten und kollektiven Performances auch das Symposium «Ein Meter über dem Boden», das diese Woche vom 23. bis 25. August stattfindet. Dort regen während drei Tagen  diverse Vorträge, sowie ein moderierter Stadtspaziergang dazu an, sich mit Fragen von Klima und der wirtschaftlichen und politischen Organisation von Territorien auseinanderzusetzen. «Architektur hat nicht nur einen ästhetischen Auftrag, sondern ist auch als gesellschaftliche und ökologische Akteurin zu begreifen», meint die Architektin Paula Sansano, eine der vier «République Géniale»-Kuratorinnen. Das Symposium bietet Raum, um neue Erkenntnisse zu verhandeln und der Öffentlichkeit vorzustellen.


Ein weiterer empfehlenswerter Programmpunkt ist auch die Installation «El Miembro Fantasma» des argentinische Architekten Martin Huberman: Eine Holzschalung, wie sie im Betonbau verwendet wird, zeigt ein Fragment des berühmten Studiolos von Francesco I. de’Medici. Die Negativform lässt verborgene Herstellungsprozesse der Architektur sichtbar werden und bringt damit verbundene Fragen an die Oberfläche: Wo steckt heute das handwerkliche Wissen der Architektur? Wie ist sein Verhältnis zum Bauprozess und dem Entwurf und wo findet der Wissenstransfer statt? Der Architekt selbst ist am Donnerstag, 30. August 2018 von 12-13.30 Uhr vor Ort.

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