Wo bin ich? Bildverwirrung und Verdoppelung überwältigen den nachrechnenden Verstand.
Fotos: Haus am Gern
Schwindel packt den Besucher. Der Raum ist zerteilt und verwirrend vervielfältigt. Es gibt keine Antwort mehr auf die Urfrage: Wo bin ich? Die Klosterkirche von Bellelay im Berner Jura wird jeden Sommer gefüllt. Mit Kunst. Sie stellten einen schwarzen, innen spiegelnden Felsen als senkrechten Abgrund in die Kirche.
Schwindel packt den Besucher. Der Raum ist zerteilt und verwirrend vervielfältigt. Es gibt keine Antwort mehr auf die Urfrage: Wo bin ich? In der Klosterkirche von Bellelay im Berner Jura, einem Bau des Vorarlberger Baumeisters Franz Beer aus dem frühen 18.Jahrhundert, der in den Sechzigerjahren sorgfältig renoviert wurde. Heute steht in der mönchischen Einsamkeit eine weisse, leere Stuckhülle, ein Pfeilerwald mit Tonnengewölbe, ein Raum, in dem man schweigen muss. Er wird jeden Sommer gefüllt. Mit Kunst. Das Heutige soll auf den barocken Raum antworten.Das Künstlerpaar Barbara Meyer Cesta und Rudolf Steiner tritt unter dem Namen ‹Haus am Gern› auf. Sie haben einen schwarzen Felsen, der auch ein senkrechter Abgrund ist, in die Kirche gestellt. Man betritt sie seitlich und sieht sich einem tiefschwarzen Klotz gegenüber, der mit seiner Massivität den Kirchenraum ausfüllt und beinahe sprengt. ‹Kaaba›, denkt man unwillkürlich. Geht man um den Felsen herum, so löst er sich auf und wird zum Rau...
Der senkrechte Abgrund
Schwindel packt den Besucher. Der Raum ist zerteilt und verwirrend vervielfältigt. Es gibt keine Antwort mehr auf die Urfrage: Wo bin ich? Die Klosterkirche von Bellelay im Berner Jura wird jeden Sommer gefüllt. Mit Kunst. Sie stellten einen schwarzen, innen spiegelnden Felsen als senkrechten Abgrund in die Kirche.
Benedikt Loderer 13.08.2015 14:00