Homage von Banksy an Basquiat: Das bunte Männli sieht aus, als wäre es einer Leinwand des New Yorker Künstlers Jean-Michel Basquiat entsprungen. Fotos: Axel Simon

Der Nägeli von London

Während Harald Nägeli, der Sprayer von Zürich, vor Gericht gezerrt wird, reisst man sich von London bis New York um die Werke von Banksy.

Der Tunnel zum Eingang des Barbican Kulturzentrums in London ist eigentlich frei von Graffiti. Als ich ihn vor zwei Wochen querte, fiel mir eine Menschenmenge auf, die sich um ein frisches Bild scharte. Selfies. Getuschel. «Isn't it ...?»  Ja, es ist. Von Banksy, dem Londoner Spraykünstler, den man rund um den Globus kennt und von dem trotzdem niemand weiss, wer es eigentlich ist. Am Tag darauf wurde nebenan im Barbican die grosse Ausstellung über Jean-Michel Basquiat eröffnet, dem Warhol-Protegé und teuersten schwarzen Künstler, der 1988 an Heroin starb. Auch er hatte als illegaler Sprayer begonnen. New York Times, Guardian und 20 Minuten feierten das Graffiti im Tunnel als Hommage. Das bunte Männli an der Wand sieht aus, als wäre es einem der millionenschweren Basquiat-Leinwände entsprungen. Zwei Banksy-Polizisten tasten es ab. Einen weiteren Tag später kam ich wieder an der Stelle vorbei. Absperrungen hielten die Schaulustigen auf Abstand und ein paar Männer waren gerade dabei, eine grosse Plexiglasscheibe vor das Bild zu schrauben. Wieder in der Schweiz lese ich in der Zeitung, dass Harald Nägeli wegen Sachbeschädigung wieder einmal vor Gericht steht. Und möchte gleich wieder zurück nach London....
Der Nägeli von London

Während Harald Nägeli, der Sprayer von Zürich, vor Gericht gezerrt wird, reisst man sich von London bis New York um die Werke von Banksy.

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