In Reih und Glied wird Arkadien inszeniert: Helmut Vogel, Anne Schmid, Vera Schnider und Graziella Rossi.

Arkadien singen

«Arkadien», ein Buch von Hochparterre, ist im Theater angekommen. Berührend, unterhaltsam, überraschend.

  Ein Buch, das eine Theorie der Landschaft vorstellt, auf die Bühne bringen – kommt das gut? Essais, Interviews, Fotografien, die ineinander verstrickt, ein flüchtiges und nebliges Wort wie «Arkadien» umgarnen als dramatische Vorlage – geht das? Jawoll, und Anne Schmid tat es beherzt (begleitet von Daniel Fueter als Dramaturg). Sie zerlegte die Texte von «Arkadien – Landschaften poetisch gestalten», ein Buch, das Raimund Rodewald und ich vor einem Jahr in der Edition Hochparterre herausgegeben haben, in viele Stücklein. Sie steckte sie zu einem neuen Bogen zusammen und bereicherte ihn mit Zeitungsausschnitten über gefällte Bäume in der Stadt und Fremdenverkehr im Gebirge, mit Prosa aus der Reklame für Andermatt Swissalps, mit Fragmenten aus Gedichten von Kurt Tucholsky, Gerhard Meier, Robert Walser, Erich Fried und anderen. Verwoben hat Anne Schmid ihre Collage dann mit Musik vieler Art: Barocke Hirtenlieder über Arkadien, denen sie jüngst als Sängerin eine schöne CD gewidmet hat, John Cages Klanggemälden, Franz Schubert, Volkslieder – ha amen Ort es Dörfli gseh – oder ein Schlager-Medley, für das Daniel Fueter vom «Griechischen Wein», über die «Capri-Fischer» bis zu den Brämen, die über den Gotthard fliegen, versammelt hat, was Schlager für Arkadien so zu bieten haben.  Dieses Drehbuch trug Anne Schmid als Sängerin mit der Schauspielerin Graziella Rossi, dem Schauspieler Helmut Vogel und der Harfinistin Vera Schnider im Cabaret Voltaire in Zürich gestern vor. Kein Theaterabend, sondern eine Lesung mit Musik. Die vier sitzen in einer Reihe, lesen vor, lesen durcheinander, singen solo und miteinander – hören der Harfe zu, neben der Flöte dem arkadischen Instrument schlechthin. Schön, dieses selten gehörte Instrument abendfüllend zu hören. Das Publikum muss arbeiten. Die statische Ordnung der Texte erlaubt wenig dramatischen Aus...
Arkadien singen

«Arkadien», ein Buch von Hochparterre, ist im Theater angekommen. Berührend, unterhaltsam, überraschend.

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