Installationsansicht: Das Knie, Kunsthalle Basel, 1983, Balthasar Burkhard © Estate Balthasar Burkhard

Als die Fotografie Kunst wurde

Das Fotomuseum und die Fotostiftung zeigen in einer grossen Retrospektive, wie Balthasar Burkhard (1944-2010) den Weg vom Fotografen zum Fotokünstler, vom Bild zur Installation fand.

Das Fotomuseum und die Fotostiftung zeigen in einer grossen Retrospektive, wie Balthasar Burkhard (1944-2010) den Weg vom Fotografen zum Fotokünstler fand. Früh hielt er eine Kamera in der Hand, die Fotografenlehre absolvierte er bei einem der Könner der Reportagefotografie, bei Kurt Blum. Über ihn, der lange die Berner Kunstszene dokumentierte, fand Burkhard zu Harald Szeemann, dessen Arbeit in der Kunsthalle Bern und an der documenta 5 Geschichte schrieb. Die Nähe zu den Künstlern (und wenigen Künstlerinnen) ist in den dokumentierenden Aufnahmen zu spüren: man sieht sie im Café du Commerce, in der Kunsthalle, in den Ateliers, in Venedig. Mit dem befreundeten Markus Raetz entwickelt er die ersten grossen Fotoarbeiten, mit denen das Medium Fotografie von seiner abbildende Funktion erlöst wird: etwa wenn ein grosses Leinen mit dem Bild eines zerwühlten Bettes belichtet und aufgehängt wird. Er erkundet in grossen, in strengen Eisenrahmen gefügten Bildern das Abc des Körpers: den Arm, das Knie, der Ellenbogen, das Ohr, der liegende Rückenakt, als räumliche Installationen in der Kunsthalle Basel und im Musée Rath in Genf inszeniert. Später scheint eine Serie von Tieren, die er auch für ein Kinderbuch verwendete, dasselbe typologische Interesse und die Lust an der formalen Strenge wiederzugeben. Daneben hat Burkhard Architektur und Städte fotografiert. Für das befreundete Atelier 5, oder für Herzog de Meuron, deren Ricola-Werke er in fragmentierenden Aufnahmen als abstrakte Strukturen erfasst und sie 1991 im Schweizer Pavillon der Biennale installiert. Im Fotomuseum erhalten sie einen eigenen Raum – einen der stärksten, will man wissen, wie Fotografie räumlich wirken kann. In den Luftbildern von Städten wie London, Mexiko-City oder Los Angeles, später in Fotoarbeiten von Bergmassiven wie der Berninagruppe und aus der Namib-Wüste, untersucht er menschengemachte und...
Als die Fotografie Kunst wurde

Das Fotomuseum und die Fotostiftung zeigen in einer grossen Retrospektive, wie Balthasar Burkhard (1944-2010) den Weg vom Fotografen zum Fotokünstler, vom Bild zur Installation fand.

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