Benedikt Loderer führte vor der Preisverleihung durch Wabern, Ort seiner Kindheit. Fotos: Köbi Gantenbein

Benedikt Loderer ausgezeichnet

Im Restaurant «Heitere Fahne» in Wabern bei Bern erhielt Benedikt Loderer den Preis des Kantons Bern für Kulturvermittlung.

Der Kanton Bern zeichnete gestern Abend Benedikt Loderer für seine schon über vierzig Jahre dauernde Stadtwanderung mit dem Preis für Kulturvermittlung aus. Bevor aber im prächtigen Saal des Restaurants «Heitere Fahne» in Wabern gefeiert wurde, führte Loderer die gut 200 Gäste in einer Stadtwanderung durchs Quartier – durch sein Quartier, denn unweit vom Festsaal war er aufgewachsen und so erzählte er vor Ort von Metzgers Schlachthaus, Becks Schaufenster und Fippfopp-Clubs Nachmittagen. 

Im grossen Saal des ehemaligen Gasthauses der Brauerei Gurten stieg Christine Häsler, die Berner Kulturministerin, auf die Bühne und lobte Loderer in ihrer kernigen Sprache von Grindelwald für seine kritischen Worte zu Stadt, Architektur und Gesellschaft – und hob die ausserordentliche Kontinuität seines Werkes heraus. 

Als Lobredner hatte das Amt für Kultur Köbi Gantenbein geholt. Der packte die Rede für seinen langjährigen Weggefährten in einen Sarganserländer Alpsegen, den er im Heldentenor durch die zu einem Trichter geformten Hände in den Saal sang. Dies in Respekt vor Loderers katholischer Prägung und auch als Referenz an beider Leidenschaft, die Alpen. Der Ausgezeichnete sieht sie als Hindernis der Wirklichkeit, sein Lobredner als seinen Daseinsgrund. 

Die «Heitere Fahne» war Festsaal mit gutem Grund, denn die Berner Regierung zeichnete die eindrückliche Institution, die den traditionsreichen Ort als Kultur- und Quartierzentrum für alle führt, mit dem Kulturpreis 2018 aus.

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